Verbreitung
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Die Furchenbiene Lasioglossum calceatum besiedelt ein großes,
paläarktisches Areal in der gemäßigten Zone, von Irland im
Westen über Zentral- und Ostasien, bis zur Mandschurei, dem
Ussuri-Gebiet und Japan im Osten. Sie ist in Mitteleuropa eine
der häufigsten Wildbienenarten und gilt hier nicht als
gefährdet. In den Alpen kommt sie bis in 1800, in den
Zentralalpen bis 2000 Meter Höhe vor. Im Süden ihres
Verbreitungsgebiets, im Mittelmeerraum, ist sie an Gebirge
gebunden. |
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Merkmale |
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Die Weibchen von Lasioglossum calceatum erreichen eine
Körperlänge von etwa 7 - 10 mm, sie sind also merklich kleiner
als eine Honigbiene. Die Tiere sind schwärzlich dunkel gefärbt,
mit folgenden Ausnahmen: Die apikale Hälfte der Mandibeln ist
rötlichbraun, die Unterseite der Antennengeißel (Flagellum) ist
dunkelbraun, die Flügelschüppchen (Tegulae) sind teilweise
halbdurchsichtig bräunlich, die Sporne der Schienen sind gelb,
die hinteren Abschnitte der Tergite des freien Hinterleibs sind
breit gelblich braun und durchscheinend. Der Körper ist weißlich
bis hell gelblich braun behaart und dadurch undeutlich
gezeichnet. Die Behaarung ist überwiegend von mäßiger Dichte.
Auf den Tergiten des Hinterleibs ist eine verstreute Behaarung
vorhanden, die sich teilweise in den basalen Abschnitten der
mittleren Tergite zu undeutlichen Querbinden verdichtet
(Gattungsmerkmal), helle Endbinden (wie bei der Gattung
Halictus) kommen nicht vor. |
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Als Variation kann, in beiden Geschlechtern, ein Teil der
Tergite des freien Hinterleibs auch rot gefärbt sein. Die
Farbvariante wurde als subsp. rubens beschrieben, ist aber
vermutlich nur eine Variation ohne taxonomische Bedeutung. |
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Die Tiere besitzen eine Längsfurche bzw. einen „Mittelscheitel“
in der Behaarung auf dem letzten Hinterleibssegment, wovon ihr
deutscher Name Furchenbienen abgeleitet ist. Die Zugehörigkeit
zur Untergattung Evylaeus zeigt sich an einem Merkmal des
Flügelgeäders: Die hinteren submarginalen Queradern, die Adern
1r-m und 2r-m sind blass und undeutlicher als die erste
Querader. Die Art unterscheidet sich von ähnlichen Arten an der
Kombination folgender Merkmale: Die gewölbte Basis des ersten
freien Hinterleibstergits ist glatt und glänzend, der Tergit
mittig spärlich und unregelmäßig punktiert, der glänzende Tergit
manchmal mit schwachem, bläulichem Metallschein. Tergite außer
den Basalbinden weder mit weiteren Haarbinden noch filzig
beschuppten Abschnitten. Am Rumpfabschnitt ist das Mesonotum
dicht punktiert und schwach glänzend. Die Dorsalfläche des
Propodeums ist etwas länger als das Metanotum, mit deutlichem
Querkiel, die Seiten sind schwach gerunzelt, die Platte auf der
Oberseite genetzt. Der Kopf ist bei Betrachtung von vorn
rundlich, etwa genauso lang wie breit. Die Stirn oberhalb des
Clypeus, und dessen Basalhälfte mit feiner, sehr dichter und
gleichmäßiger Punktierung. |
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Lebensraum |
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Als Ubiquist (d. h. sie ist anpassungsfähig an eine Vielzahl von
Biotopen) sucht sie warmtrockene bis kühlfeuchte Standorte, z.
B. auch Waldlichtungen, Parks und Gärten, auf. Die Art ist
polylektisch, das heißt, sie ist nicht an die Blüten bestimmter
Pflanzen gebunden, sondern nutzt eine Vielzahl unterschiedlicher
Blüten, je nach Angebot. |
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Lebensweise |
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Der Lebenszyklus der Gemeinen Furchenbiene sieht gewöhnlich so
aus: Im Frühling (März bis April) erscheinen die überwinterten,
imaginalen Weibchen aus ihren Winterquartieren und beginnen mit
dem Blütenbesuch. Kurz darauf suchen sie einen geeigneten Ort
zur Anlage ihres Erdnests, eine offene oder wenig bewachsene,
sandige oder lehmige Bodenstelle. Die Art besiedelt ebene
Bereiche oder Böschungen (benötigt also keine Steilhänge oder
Nisthilfen) und ist in Bezug auf die Bodenart nicht wählerisch.
Obwohl die Nestanlage am häufigsten durch ein einzelnes Weibchen
erfolgt, kommt es auch vor, dass mehrere Weibchen gemeinsam ein
Nest beginnen (Pleometrosis). Diese sind häufig, aber nicht
immer, gemeinsam überwinternde Schwestern, der Lebenszyklus wird
dann semisozial genannt. Es können aber auch nicht verwandte
Individuen sein, in seltenen Ausnahmefällen sogar Individuen
einer anderen Art (der Schwesterart Lasioglossum albipes). In
diesem Fall legt nur ein Individuum Eier, die anderen werden zu
funktionalen Arbeiterinnen, die diese Königin unterstützen, ohne
sich selbst fortzupflanzen. Zur Nestgründung graben die Weibchen
einen senkrechten Hauptschacht in den Boden. Von diesem
senkrechten Gang wird ein kürzerer waagrechter vorangetrieben,
an dessen Ende ein kleiner Hohlraum erweitert wird. Anschließend
werden Brutzellen geformt, die nach der Eiablage mit Pollen
versehen und verschlossen werden. Die Aggregation der Brutzellen
in dem Hohlraum wird gelegentlich als Wabe bezeichnet. Der
biologische Sinn des Baus der Zellen innerhalb einer Erdhöhlung
könnte darin liegen, dass so die Feuchte besser reguliert werden
kann. Jede Brutzelle wird von dem fertilen Weibchen mit
gesammeltem Pollen verproviantiert, auf den ein Ei abgelegt
wird. Anschließend wird die Zelle verschlossen. Sie wird aber in
der Folge verschiedentlich wieder geöffnet und inspiziert,
anschließend erneut verschlossen |
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Sind alle Zellen fertig, legt die Art eine Periode der
Inaktivität ein. Sie verschließt den Bau nach außen und
verbleibt in ihm, bis die neue Brut geschlüpft ist. Die
Entwicklung vom Ei zu den neuen Imagines dauert etwa einen
Monat. Die Imagines der Sommerbrut bestehen aus Männchen und
Weibchen unterschiedlicher Körpergröße (mit schmalem
Überlappungsbereich). Die kleineren Weibchen wirken anschließend
als Arbeiterinnen, die größeren entwickeln sich zu neuen
Königinnen. Diese dienen in der ersten Brut vor allem als
Ersatz-Geschlechtstiere bei Ausfall der ursprünglichen Königin,
können aber auch unabhängig mit der Nestgründung beginnen. Die
meisten Weibchen der ersten Brut werden aber zu Arbeiterinnen.
Auch der Anteil der Männchen (Drohnen) liegt in der ersten
Generation niemals über 18 Prozent. |
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Anschließend fliegen die Arbeiterinnen (eine kurze Periode auch
die nestgründende Königin) aus und verproviantieren Brutzellen,
die die Königin im alten Nest neu anlegt. Die neu geschlüpften
Imagines (Männchen und Weibchen) der Sommergeneration entwickeln
sich (fast) alle zu Geschlechtstieren, die sich ab etwa Ende
August zurückziehen und überwintern, bevor sie im folgenden
Frühjahr mit dem Nestbau neu beginnen. In Ausnahmefällen kann
sogar die alte Königin überleben und im nächsten Jahr in einem
neuen Nest eine neue Brut beginnen. |
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Quellenangabe |
wikipedia.de |
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