Verbreitung
|
|
Sehr bemerkenswert ist der anhaltende Ausbreitungstrend der
Wespen in Richtung Norden. Von dieser Art war noch bis vor
wenigen Jahren in Norddeutschland kein Vorkommen bekannt, seit
dem Ende des 20. Jahrhunderts dehnte sie ihr Verbreitungsgebiet
bis nach Dänemark aus. Außer in Süd-, Zentraleuropa und Asien
heimisch sind sie mittlerweile auch nach Japan, Australien,
Nordamerika und Chile verschleppt worden, auch dort haben sie
sich schon sehr gut verbreitet. |
|
|
Polistes dominula ♂ |
|
Merkmale |
|
Arbeiterinnen und Drohnen der Gallischen Feldwespe erreichen
eine Körperlänge von 11 - 15 mm, Königinnen werden etwa 18 mm
lang. Auf dem Hinterleib (Abdomen) haben sie ein sehr variables,
gelb-schwarzes Muster. Auf dem zweiten Hinterleibssegment
(Abdominaltergit) sind zwei auffällige gelbe Flecken erkennbar,
während die anderen Tergiten gelb gestreift sind. Die Unterseite
des letzten Hinterleibssegmentes ist gelb. Meist ist der
Kopfschild (Clypeus) vollkommen gelb, bei südlicheren Individuen
auch mit einem schwarzen Fleck in der Mitte versehen. |
|
Die Männchen
(Drohne) haben grünlich-gelb-weiße Facettenaugen und die
Antennenspitzen ("Fühlerspitzen") sind etwas eingerollt. |
|
Die Gallische Feldwespe unterscheidet sich von den übrigen
mitteleuropäischen Faltenwespen durch ihre recht langen Beine,
die beim Fliegen auffallend nach unten hängen. Die Beine weisen
am unteren Drittel eine deutliche Orangefärbung auf, ebenso sind
die Antennen ab dem dritten Glied gelborange gefärbt. |
|
Lebensraum
|
|
Die Tiere bewohnen offenes und warmes Gelände, wie Wiesen und
buschreiche Heiden, und bauen ihre Nester auch gerne im
Siedlungsbereich der Menschen. Sie kommen dort regelmäßig bis
häufig vor und fliegen von April bis September. |
|
|
|
Lebensweise |
|
Gewöhnlich wird das Nest der Gallischen Feldwespe im Frühling
von einer Jungkönigin oder meist von mehreren gemeinschaftlich
gegründet. Als Bausubstanz wird Holzkitt gebraucht, der aus Holz
vertrockneter Pflanzenstängel und dem Sekret der Speicheldrüsen
gemischt wird. Das kleine, mantellose (nach außen offene Wabe)
Nest wird an einem Neststiel (als Engstelle gute
Verteidigungsmöglichkeiten) zumeist in Gebäuden oder außerhalb
an einem Stängel oder Stein vertikal gebaut und besteht aus etwa
50 Zellen, es kann aber auch manchmal bis zu 150 Zellen
beinhalten und erreicht einen Durchmesser von etwa 10 cm.
Gelegentlich werden Nester auch in Hohlräumen gebaut,
beispielsweise in Metallrohren von Brückengeländern. Das Nest
wird von bis zu etwa 30 Arbeiterinnen betreut. Es ist den
Arbeiterinnen möglich, die Temperatur im Nest zu regeln: bei
Hitze nehmen sie an stehenden Gewässern oder anderen
Wasservorkommen Wasser auf und spucken es aufs Nest, dann wird
es kühlend mit den Flügeln befächelt; bei Kälte zittern sie mit
den Muskeln und geben somit Wärme ab. |
|
Kurz nach der Eiablage frisst die stärkste Königin die Brut der
Konkurrentinnen, bis diese die Eiablage aufgeben und sich nur
noch als Arbeiterinnen betätigen. Sollte das stärkste Weibchen
sterben, folgt das zweitstärkste an ihre Position. Die
Arbeiterinnen füttern die Larven und ihre Königin mit Insekten
(überwiegend Fliegen) und Spinnen, die sie erst zerkauen und in
Kugelform weitergeben. Ab Anfang Juni schlüpfen die ersten
Arbeiterinnen und ab Ende Juli Weibchen und Männchen der
nächsten Generation aus den Waben. Im September verenden die
Gallischen Feldwespen, nur die Jungköniginnen überwintern. |
|
Sie ernähren sich räuberisch von anderen Insekten und Spinnen,
aber auch von Blütennektar. |
|
|
Polistes dominula ♀ |
|
Quellenangabe |
Wikibedia |
|
|