Verbreitung
|
|
Das Verbreitungsgebiet der Kreiselwespe reicht von Europa und
dem Mittelmeerraum bis nach Zentralasien. Nach Norden geht sie
in Europa bis nach Dänemark und Schweden. Ein
Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland ist die Rheinebene. Aus
Brandenburg liegen vermehrt neue Nachweise vor, wogegen sie in
Westfalen seit 1960 nicht mehr beobachtet wurde. Insgesamt wird
in Deutschland ein starker Rückgang der an trockenwarme
Sandgebiete gebundenen Art festgestellt. |
|
|
Bembix rostrata ♂ |
|
Merkmale |
|
Die besonders geschützte Kreiselwespe (Bembix rostrata) gehört
zu den auffälligsten Grabwespen Mitteleuropas. Die Gattung
Bembix ist mit über 340 Arten weltweit, besonders artenreich in
Australien und Afrika, verbreitet, insbesondere in Wärmegebieten
mit offenen, sandigen Böden. Der deutsche Name leitet sich von
ihrem besonderen Verhalten vor dem Nest her. Die Tiere graben
mit synchronisierten und schnellen Bewegungen ihrer Vorderbeine
ihre Bodenröhren. Außerdem können sie sich sehr schnell um ihre
eigene Achse drehen, wobei der Flügelschlag für ein surrendes
Geräusch, ähnlich dem eines Kreisels, sorgt. Kennzeichnend ist
ihre Größe, der deutlich gelb und schwarz gezeichnete Hinterleib
und die zu einem schmalen Schnabel erweiterte Oberlippe. |
|
|
Bembix rostrata ♀ |
|
Lebensraum
|
|
Die Heuschreckensandwespe liebt Wärme und Trockenheit. In
Südeuropa weit verbreitet, kommt er in Deutschland nur sehr
vereinzelt in heißen, sandigen und regenarmen Gegenden vor.
Sanddünen, Sandtrockenrasen und Silbergrasfluren sind seine
Lebensräume. |
|
|
|
|
|
Bembix rostrata Kopula |
|
Lebensweise |
|
Die 15 bis 24 Millimeter großen Tiere treten in Kolonien von
einigen Dutzend bis zu mehreren hundert Tieren auf, in denen die
Weibchen in offenen Sandböden jeweils eine bis zu 20 Zentimeter
tiefe Röhre anlegen, die nur eine Brutzelle enthält. Bestückt
wird diese mit dutzenden Insekten, überwiegend größere Fliegen
(Tabanidae, Syrphidae), die der Larve als Nahrung für ihre etwa
zweiwöchige Entwicklung zur Imago dienen. Die Niströhre wird
nach jeder Fütterung wieder sorgsam verschlossen. Wegen dieser
intensiven Brutpflege kann ein Weibchen im Hochsommer nur
maximal acht Larven durchbringen. Kreiselwespen sind sehr
standorttreu, sie nisten oft über Jahre an den gleichen Stellen,
auch wenn diese sich mit der Zeit verändern und Ausweichbiotope
zur Verfügung stehen. |
|
|
Bembix rostrata ♀ beim Graben |
|
Insbesondere der Rückgang größerer offener Sandflächen in
Wärmegebieten, wie auf den Sanddünen des Oberrheingrabens, hat
die Kreiselwespe selten werden lassen. Darüber hinaus hat sie
aber auch natürliche Feinde, insbesondere Parasiten, wie
Bombyliidae, Conopidae und Mutillidae. Ein Parasitoid, der auf
die Kreiselwespe spezialisiert ist, ist die Goldwespe Parnopes
grandior. |
|
Quellenangabe |
Wikipedia |
|
|
|