Verbreitung |
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Die Art ist natürlich verbreitet in fast der gesamten
Paläarktis: in ganz Europa (nördlich bis Skandinavien), in
Nordafrika, in ganz Nordasien, östlich bis Korea, Sachalin und
Japan, südlich bis Syrien, Iran, Nordindien, Mittel-China und
Taiwan. Darüber hinaus wurde sie eingeschleppt und eingebürgert
in den meisten Regionen der Welt mit ähnlichem Klima, so in
Island, Nordamerika, im südlichen Südamerika, Südafrika,
Australien mit Tasmanien, Neuseeland. |
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Merkmale |
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Die Königin ist bis zu 20 mm groß, Arbeiterinnen bleiben mit 12
- 16 mm und Drohnen mit 13 - 17 mm deutlich kleiner. Sie haben
die für Wespen typische schwarz-gelbe Warnfärbung. |
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Als Unterscheidungsmerkmal zu anderen sozialen Faltenwespen
trägt die Deutsche Wespe auf dem Kopfschild, auch Stirnplatte
oder Clypeus genannt, eine Zeichnung mit ein bis drei schwarzen
Punkten oder einen kleinen geraden, oft etwas unterbrochenen
schwarzen Strich. |
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Wie bei allen Kurzkopfwespen ist auch bei der Deutschen Wespe
der schmale, nur 0,2 – 0,3 mm breite Raum zwischen dem unteren
Augenrand und der Oberkiefer-(Mandibel-)Basis, welcher bei der
Königin und der Arbeiterin nicht größer, beim Männchen nur wenig
größer ist als der Durchmesser eines Ocellus (Punktauge) auf dem
Scheitel. |
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Lebensraum
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Die Deutsche Wespe kommt in fast allen Landschaftsformen vor,
häufig auch im menschlichen Siedlungsbereich. Sie bevorzugt zur
Anlage ihres Nestes meistens dunkle Hohlräume. |
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Lebensweise |
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Die Deutsche Wespe baut ihr Nest oft unterirdisch. Ihre Staaten
sind nur einjährig. Die junge Königin, die in einem
Schlupfwinkel mit geeignetem Mikroklima überwintert, gründet den
Staat also allein. Sie beginnt den Nestbau im Frühjahr meist
unterirdisch in vorgefundenen Mäuse- und Maulwurfsgängen, die
später zu größeren Höhlen ausgebaut werden; oft aber auch in
Gebäuden, beispielsweise in Dachstühlen. An die Decke der Höhle
oder des entsprechenden Substrats heftet die Jungkönigin zuerst
ein kleines Lampenschirmchen aus zerkauten und eingespeichelten,
möglichst mürben Holzfasern. Darunter arbeitet sie eine
zierliche Wabe aus etlichen waagerecht nebeneinanderliegenden
sechseckigen Zellen ein, die denen der Bienen sehr ähneln. Sie
sind jedoch nicht vertikal, sondern horizontal angeordnet, mit
der Öffnung nach unten, die Kammerwände sind zudem deutlich
dünner und leichter als die der Bienen. Aufgrund der Verwendung
von oberflächlich verwittertem Holz, das z. B. von Weidepfählen
und Holzzäunen abgenagt wird (wobei man die Wespen gut
beobachten kann), ist das Nest von grauer Farbe und
unterscheidet sich dadurch von dem der eng verwandten, ähnlichen
Gemeinen Wespe, die morsches Holz (verrottende Baumstämme, Äste
etc.) verwendet, wodurch deren Nest ein helles, beigefarbenes
Aussehen erhält. |
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Im Laufe des Jahres wächst der von einem blättrigen Mantel
umgebene Bau bis zu Kürbisgröße an, besteht dann meist aus fünf
bis sieben untereinanderhängenden Waben. Der Staat umfasst dann
etwa 3.000 bis 4.000 Individuen, in manchen Fällen allerdings
durchaus auch bis zu 7.000 Tiere. In Ausnahmefällen wird von
riesigen Nestern mit bis zu zwei Meter Umfang berichtet. In
Ländern mit wärmeren Wintern, wo die Deutsche Wespe eingebürgert
wurde, kommen sogar mehrjährige Nester vor, die dann mit mehr
als 10.000 Tieren noch größer werden können. |
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Wespenstaat |
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Der gesamte Staat ist arbeitsteilig organisiert, das bedeutet,
dass die Individuen entweder mit dem Nestbau, der
Zellensäuberung, der Larvenfütterung, der Versorgung der Königin
oder der Nahrungsbeschaffung beschäftigt sind. Die Brutpflege
ist so intensiv wie bei den Bienen. Bei den Faltenwespen
bekommen die Larven jedoch vorwiegend Insekten zu fressen. |
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Quellenangabe |
wikipedia |
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