Verbreitung |
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Die Gemeine Wespe ist paläarktisch, von Europa im Westen bis
Japan, Korea und den Kurilen im Osten, verbreitet. Frühere
Angaben auch aus Nordamerika werden nun anderen Arten der
vulgaris-Artengruppe zugeordnet. Die Art wurde vom Menschen nach
Island, Südamerika (Argentinien), Australien (Victoria und
Tasmanien), Neuseeland verschleppt und eingebürgert, wo sie als
invasive Art gilt. Ein Einzelfund in Hawaii wurde seit 1991
nicht wieder bestätigt, so dass die Etablierung der Art dort
wohl nicht erfolgreich war. In wärmeren Regionen ihres
Verbreitungsgebiets, so im europäischen Mittelmeerraum und in
Japan, wird die Art seltener und ist zunehmend auf
Gebirgsregionen beschränkt. So ist sie in Indien auf die
Himalayaregion im Norden (Himachal Pradesh, Jammu und Kashmir)
beschränkt. |
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Merkmale |
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Die Königinnen der Gemeinen Wespe werden bis zu 20 mm lang. Die
Arbeiterinnen sind mit 11 - 14 mm deutlich kleiner. Die Drohnen
erreichen Körperlängen von 13 - 17 mm. |
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Von der sehr ähnlichen Deutschen Wespe kann die Gemeine Wespe
anhand der Zeichnung auf der Stirnplatte (Clypeus) unterschieden
werden. Während die Deutsche Wespe dort ein bis drei
linienförmig angeordnete, schwarze Punkte oder einen kleinen
geraden, oft etwas unterbrochenen schwarzen Strich aufweist,
befindet sich auf der Stirnplatte der Gemeinen Wespe ein breiter
schwarzer Strich, der sich nach unten hin verdickt. Die
gelb-schwarze Hinterleibszeichnung ist sehr variabel und lässt
daher keine sichere Artbestimmung zu. |
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Lebensweise |
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Die erwachsenen Tiere (Imagines) ernähren sich vorwiegend
vegetarisch von Nektar und anderen zuckerhaltigen
Pflanzensäften. Die Larven werden mit zu Brei zerkauten Insekten
oder anderem tierischem Eiweiß gefüttert. Bei der Nahrungssuche
finden sich die Gemeinen Wespen oft auf Kuchen oder anderen
zuckerhaltigen Nahrungsmitteln des Menschen ein und lassen sich
von dieser einmal für sich entdeckten Nahrungsquelle nur schwer
wieder vertreiben. |
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Ab Mitte April können begattete Weibchen, die Königinnen, bei
der Nest- und Nahrungssuche beobachtet werden. Als
Nahrungsquelle dient in dieser Zeit beispielsweise der Nektar
von Weidenblüten. Nach etwa zwei bis drei Wochen
Nahrungsaufnahme und Nistplatzsuche baut die Gemeine Wespe ihr
Nest aus zerkauten, eingespeichelten Holzfasern an dunklen,
geschützten Orten.
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Oft werden die Nester unterirdisch in Mäuse- oder Maulwurfbauten
angelegt, die mit zunehmender Nestgröße erweitert werden. Im
Volksmund werden die Bewohner dieser Nester als „Erdwespen“
bezeichnet. Aber auch Dachböden, Rollladenkästen oder andere
dunkle Hohlräume an und in Gebäuden werden zum Nestbau genutzt.
Das Anfangsnest besteht aus sieben Brutzellen (eine in der
Mitte, sechs Zellen darum herum), die kopfüberhängend an die
Höhlendecke geheftet und von einer kugelförmigen Nesthülle
umgeben sind. Die Gemeine Wespe verwendet für den Nestbau
morsches Holz von verrottenden Baumstämmen oder Ästen, wodurch
ihr Nest ein helles, beigefarbenes Aussehen bekommt. Die eng
verwandte Deutsche Wespe hingegen nagt oberflächlich
verwittertes Holz ab (z. B. von Weidepfählen oder Holzzäunen),
deswegen ist ihr Nest eher gräulich gefärbt.
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Wespenstaat |
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In die Brutzellen legt die Königin jeweils ein Ei, das sie kurz
vor der Eiablage mit Spermien aus dem Receptaculum seminis
(Samentasche) besamt, in dem sie einen Spermienvorrat aus dem
letzten Herbst mit sich trägt. Die Brutpflege und der Nestbau
erfolgen in dieser Phase durch die auf sich gestellte Königin.
Die Larven werden von ihr mit einem Brei aus zerkauten Insekten
gefüttert. Nach der Fütterung geben die Larven einen
zuckerhaltigen Flüssigkeitstropfen ab, der wiederum zur
Ernährung der Königin dient und für die Larven die einzige
Möglichkeit darstellt, Flüssigkeit abzugeben. Erst kurz vor der
Verpuppung geben die Larven Kot ab. So wird verhindert, dass es
im Nest durch Verschmutzung mit Ausscheidungen zu Fäulnis kommt.
Durch die von der Königin verströmten Pheromone entwickeln sich
aus den Larven keine neuen befruchtungsfähigen Weibchen, sondern
nur unfruchtbare Arbeiterinnen, an die die Königin den Weiterbau
des Nestes und die Nahrungsbeschaffung übergibt. Die Königin
widmet sich danach nur noch der Fortpflanzung. Die Arbeiterinnen
legen in mehreren Ebenen Brutwaben an. |
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Ihre Anzahl und damit auch die Größe des Nestes nimmt rasch zu
und wächst im Regelfall auf 3.000 bis 4.000 Individuen an, wobei
die Nester bis zum Spätsommer kontinuierlich anwachsen. Mit dem
Einsetzen der Produktion neuer Geschlechtstiere (in speziellen,
etwas vergrößerten Zellen) im Spätsommer oder Frühherbst ist die
Maximalgröße erreicht. Von da an nimmt die Individuenzahl rasch
ab, da keine neuen Arbeiterinnen mehr produziert werden, bis das
Nest im Herbst abstirbt. Die Koloniegröße erreicht etwa 500 bis
5000 Arbeiterinnen, das Nest besitzt dann etwa 3500 bis maximal
etwa 15000 Brutzellen. Für Japan werden geringere
Maximalstärken, bis 8500 Brutzellen, angegeben. Größere Völker
existieren in Neuseeland, wohin die Art vom Menschen verschleppt
wurde und wo Völker ausnahmsweise auch überwintern können, hier
wurden bis zu 20000 Brutzellen gezählt. |
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Der gesamte Staat ist arbeitsteilig organisiert, das bedeutet,
dass die Individuen entweder mit dem Nestbau, der
Zellensäuberung, der Larvenfütterung, der Versorgung der Königin
oder der Nahrungsbeschaffung beschäftigt sind. Die Brutpflege
ist so intensiv wie bei den Bienen. Anders als bei diesen gibt
es bei den Wespen keinen Schwänzeltanz als Kommunikation zu
Entfernung und Richtung einer möglichen Futterquelle. |
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Aufgrund einer verringerten Pheromonabgabe durch die Königin und
durch die verbesserte Versorgung der Larven entwickeln sich im
Spätsommer oder Herbst fruchtbare Weibchen, die Königinnen der
neuen Generation. Aus unbefruchteten Eiern entwickeln sich
Männchen (Drohnen), die nach erfolgter Paarung absterben. Zur
Vermeidung von Inzucht verlassen auch einige der Männchen das
Nest und suchen nach fruchtbaren Weibchen aus anderen Völkern,
um sich mit diesen zu verpaaren. |
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Quellenangabe |
wikipedia |
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