Verbreitung
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Die Art ist in Europa und Asien verbreitet und kommt von
Portugal über Süd-, Mittel- und Osteuropa östlich bis nach
Sibirien vor. Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft in
Europa etwa auf Höhe von Paris über Süd- und Ostdeutschland
(Brandenburg) nach Polen. |
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Merkmale |
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Die Tiere werden 15 - 23 mm ♂ bzw. 23 - 34 mm ♀ lang, wobei
Individuen nahe der nördlichen Verbreitungsgrenze deutlich
kleiner und außerdem relativ dunkel gefärbt sind. Die Grundfarbe
des Körpers ist grau- bis rotbraun, dadurch ist die Art am Boden
perfekt getarnt. Entlang der Seiten des Halsschildes und der
Vorderflügel verläuft oft je ein gelber Längsstreifen. Die
Vorderflügel sind dunkel gefleckt und enden etwas hinter den
Knien der Hinterbeine. Die Hinterflügel sind am Analfächer
deutlich rosarot gefärbt, ansonsten durchsichtig. Die Tibien der
Hinterbeine sind kräftig hellrot gefärbt. Die Cerci der Männchen
sind auffällig lang und gekrümmt, die Genitalkapuze, ein
chitinöser Fortsatz am Hinterleibsende, ist verhältnismäßig
lang, nach hinten gebogen und leicht zugespitzt. Durch letzteres
Merkmal kann die Art von sehr ähnlichen Arten der Gattung, die
im selben Verbreitungsgebiet vorkommen, unterschieden werden. |
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Lebensraum |
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In Mitteleuropa findet man die Italienische Schönschrecke als
wärmeliebende Art an sehr warmen und trockenen Orten, wie etwa
auf felsigen, schwach bewachsenen Trockenrasen, auf Schutt- und
Schotterfeldern und in sandigen Steppen. Sie ist toleranter
gegenüber Bewuchs, als es beispielsweise die ebenso
wärmeliebende Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica)
ist, und besiedelt bevorzugt Bereiche, in denen sich dichter und
schwach bewachsene Stellen abwechseln.
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Quellenangabe |
Wikipedia |
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Lebensweise |
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Die Tiere ernähren sich von verschiedenen krautigen Pflanzen,
wie etwa Klee, Natternkopf, Wolfsmilch oder Wegerichen. Ob sich
die Art auch räuberisch ernährt, ist noch nicht ausreichend
untersucht. In Gefangenschaft gehaltene Tiere fressen jedoch
auch andere Heuschrecken. Auch das Fressen von Aas ist
dokumentiert. Bei gelegentlichen Massenvermehrungen, wie sie
auch in Deutschland noch vor einigen Jahrzehnten auftraten und
in Russland noch vorkommen, kann die Art große Schäden an
verschiedensten landwirtschaftlichen Kulturen verursachen.
Während dieser Phasen wird eine Wandergeneration mit
verlängerten Flügeln ausgebildet.
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Die Männchen sind etwa zehn Tage nach der letzten Häutung
paarungsfähig. Ihre kräftigen Cerci dienen dazu, sich am
Weibchen während der Paarung festzuklammern. Die Tiere können
nur durch Aneinanderreiben der apikalen Mandibelflächen
Geräusche erzeugen. Diese haben eine Frequenz von 17 kHz, mit
Oberschwingungen bis 100 kHz. Während dieser Lautäußerungen
werden Fühler, Palpen und Hinterschenkel oder auch der gesamte
Körper heftig zuckend bewegt. Ist das Weibchen nicht
paarungswillig, werden ebenfalls mit den Mandibeln Abwehrlaute
erzeugt. Mandibelgeräusche werden auch zur Abwehr möglicher
Feinde eingesetzt.
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Die Weibchen legen etwa 500 Eier zu Gelegen mit 10 bis 50
Stück in lockeres Substrat ab. Die Eier werden in eine
Kapsel aus Sekret gehüllt, an die sich Sand und Erde
anhaftet, sodass nach dem Aushärten eine kompakte
Schutzhülle entsteht. Die Larven schlüpfen nach einer
Überwinterung von April bis Juni des folgenden Jahres. Die
Entwicklung zur Imago dauert 40 bis 50 Tage, wobei fünf
Larvenstadien durchlebt werden. Imagines treten demnach ab
Juni auf und sind bis Oktober zu beobachten. Die Larven sind
sehr empfindlich gegenüber kalter und nasser Witterung und
deswegen auf den Schutz der Vegetation als Witterungspuffer
angewiesen.
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