Verbreitung
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Die Gemeine Strauchschrecke ist von Nord-Spanien und von Irland
bis auf die Halbinsel Krim und in den Kaukasus im Osten
verbreitet. Insbesondere in Mitteleuropa tritt die Art häufig
auf, nach Norden und auch im Mittelmeerraum ist sie seltener.
Sie kommt vom Flachland bis in Höhen von etwa 2100 Meter vor, am
häufigsten unter 1000 Meter, über 1400 Meter nur in manchen
Regionen, wie etwa in Teilen der Schweiz. |
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Merkmale |
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Die Tiere erreichen eine Körperlänge von 13 - 20 mm ♂ bzw. 15 -
20 Millimetern ♀. Die sensenförmige, nach oben gekrümmte und
sich gleichmäßig verjüngende Legeröhre (Ovipositor) der Weibchen
ist nochmals 8 - 10 mm lang. Die Schrecken haben eine grau- bis
dunkelbraune, selten rotbraune oder auch gelbbraune
Körperfärbung, ihre Bauchseite ist markant gelb gefärbt. Die
Seiten des Halsschildes sind sehr fein weiß gerandet. Männchen
und Weibchen sind flugunfähig, da die Flügel weitgehend
zurückgebildet sind. Bei den Weibchen messen die Vorderflügel im
Mittel nur 1,22 mm (Extremwerte 0,9 – 1,6 mm) und ragen gerade
noch unter dem Halsschild hervor. Die Hinterflügel stellen
ebenfalls nur kleine, 1,05 mm lange Stummel dar (Mittelwert aus
Messungen bei zehn Weibchen). Bei den Männchen sind die
Hinterflügel in der gleichen Weise zurückgebildet (Mittelwert:
1,07 mm nach Messungen bei 40 Männchen), während die
Vorderflügel mit im Mittel 4,36 mm (Extremwerte: 3,8 – 5,0 mm)
merklich größer sind als bei den Weibchen, weil sie noch über
die Strukturen verfügen, die der Schallbildung dienen. Die
Vorderflügel der Männchen sind abgerundet, nach oben gewölbt,
braun, außen hellbraun bis ocker gefärbt. Gemäß ihren Funktionen
sind bei den Männchen der linke und der rechte Vorderflügel
unterschiedlich gestaltet. Auf dem linken Flügel messen die
Schrillader und die Schrillleiste im Mittel 3,41 beziehungsweise
2,56 mm, während auf dem rechten Flügel die Schrillader und die
Schrillleiste nur 2,68 beziehungsweise nur 1,95 mm lang sind.
Die linke, aktive Schrillleiste ist mit durchschnittlich 103,58
Schrillzähnen besetzt, die rechte lediglich mit 83,74.
Demgegenüber ist auf dem rechten Flügel der Spiegel vortrefflich
ausgebildet, während er auf dem linken Flügel nicht mehr
angelegt ist. Die langen Cerci der Männchen sind nach dem ersten
Viertel mit einem spitzen Zahn versehen. |
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Lebensraum |
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Die Tiere besiedeln unterschiedliche Lebensräume mit mittelhohem
bis hohem Pflanzenbewuchs, besonders Waldränder oder -lichtungen
sowie Hecken und dichten Bewuchs entlang von Bachläufen, ferner
hoch wachsende Wiesen und Ruderalflächen, Parks und Gärten.
Häufig tritt die Art gemeinsam mit der Alpen-Strauchschrecke
auf. Die Gemeine Strauchschrecke zählt zu den Erstbesiedlern von
Kahlschlägen, sie meidet sandige Böden und fehlt entsprechend in
Sandgebieten, wie etwa auf Binnendünen, dies auch dann, wenn
ansonsten geeignete Bewuchsstrukturen vorherrschen. |
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Lebensweise |
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Die Imagines ernähren sich hauptsächlich räuberisch von kleinen
Insekten, wie Blattläusen oder Raupen, fressen aber auch
Pflanzen, wie Löwenzahn, Labkräuter oder Brennnesseln. Die
Larven ernähren sich anfangs ausschließlich von pflanzlicher
Kost. Die Tiere benötigen nur wenig Wärme und sind bereits bei
Temperaturen über 7 °C aktiv. Adulte Tiere haben eine versteckte
Lebensweise und halten sich im hohen Gras oder zwischen
krautigen Pflanzen auf, klettern auch auf Bäume, wo sie etwa in
den Kronen von Grau- und Schwarz-Erlen nachgewiesen sind.
Morgens sonnen sie sich, um schließlich im Laufe des Tages in
die dichte Vegetation zu wandern. An kühlen oder feuchten Tagen
halten sie sich auf der Sonnenseite ihres Habitats auf, ist es
trocken und heiß, auf der Schattenseite. |
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Die Männchen singen vom Nachmittag bis tief in die Nacht. Da die
Art nur wenig Wärme benötigt, kann man den Gesang auch in kühlen
und feuchten Nächten, sogar nach Nachtfrösten wahrnehmen. Er
besteht aus drei Silben, deren Amplitude zunimmt. Die Frequenz
dieser „zizizi“-Laute beträgt etwa 40 Hz. Die Abstände zwischen
den kurzen Versen reichen von 0,5 bis drei Sekunden. Bei höheren
Temperaturen werden die drei einzelnen Silben zu einem scharfen
„zrit“ zusammengefasst. Nimmt das Männchen einen Rivalen wahr,
verkürzen sich die Abstände zwischen den „zrit“-Versen und es
werden von ihnen unregelmäßige Reihen vorgetragen, die dicht
aufeinander folgen und lauter werden. Der Gesang ist bis zu 10
Meter weit hörbar. |
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Die Weibchen legen ihre Eier sowohl in den Erdboden als auch in
abgestorbene Äste, Totholz und Ähnliches ab. Die Eier benötigen
eine erhöhte Feuchtigkeit. Die Weibchen berücksichtigen dies und
legen die Eier etwa in warmen Lebensräumen tiefer im schattigen
Wald ab. Im Laufe ihrer Embryonalentwicklung gelangen die Eier
meistens in die Laubschicht am Boden. Insgesamt werden etwa 200
der 4,5 mm langen und 1,2 mm breiten Eier abgelegt. Die Larven
benötigen für ihre Entwicklung zwei volle Jahre und durchlaufen
sieben Larvenstadien. Die im Herbst abgelegten Eier überwintern
und entwickeln sich abhängig von den vorherrschenden
Temperaturen im Laufe des darauf folgenden Sommers. Dem
Sonnenlicht direkt ausgesetztes Bodensubstrat ermöglicht auf
Grund der wärmeren Temperatur eine schnellere Entwicklung. Die
Larven schlüpfen erst nach einer zweiten Überwinterung zwischen
April und Juni des dritten Jahres. Häufig sitzen sie frei auf
Blättern oder im Gras. Die ersten Imagines treten ab Juni auf
und sind bis maximal Ende November zu beobachten. |
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Quellenangabe |
Wikipedia |
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