Systematik
Gattung: Anisoplia
Art: zottiger getreidekäfer
wissenschaftlicher Name: Anisoplia villosa (Goeze, 1777)
rote Liste: II [stark gefährdet]
Flugzeit:
Jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Verbreitung

Das Zentrum des Verbreitungsgebietes der Art liegt im südlichen Westeuropa, in Mitteleuropa ist das Vorkommen auf xerotherme Hänge mit lockerem und sandigem Boden beschränkt. Die Art ist von der Iberischen Halbinsel, Süd- und Mittelfrankreich, dem südlichen Mitteleuropa, Deutschland, Österreich, Schweiz, sowie Holland, Polen, Tschechien, der Slowakei und Rumänien bekannt. In Deutschland liegen die Fundorte im Südwesten, in den Flußtälern von Mittelrhein, Nahe, Main und Regnitz.

Merkmale

Der Käfer erreicht eine Länge von 10 - 12 mm. Wegen der stark variierenden Färbung bei der beschriebenen und verwandten Arten ist die Farbe für die Bestimmung nur sehr bedingt heranzuziehen. Mit Ausnahme der Flügeldecken ist der Käfer schwarz mit oder ohne Metallglanz. Kopf, Halsschild und Flügeldecken sowie die Schenkel sind lang und hell behaart. Die Behaarung kann jedoch abgerieben werden.

Der Kopfschild ist nach vorn rüsselartig verlängert, vor der Spitze eingeschnürt und die breite Spitze auffallend aufgebogen. Die Mundwerkzeuge sind von oben nicht sichtbar. Der Kopf ist runzelig punktiert und dicht abstehend behaart. Der Scheitel weist eine Längsrinne auf. Die Fühler sind wie bei allen Arten der Unterfamilie neungliedrig mit dreigliedrigem spreizbarem Fächer.
Der Halsschild ist am Hinterrand nur wenig schmäler als die Basis der Flügeldecken. Vorn verengt er sich abgerundet und ist am Vorderrand etwas breiter als der Kopf. Er ist dicht und kräftig punktiert, die Punkte sind nicht einheitlich. Die Behaarung ähnelt der Behaarung der Flügeldecken. Der Vorderrand des Halsschildes ist häutig gesäumt.
Die Flügeldecken sind hinten gemeinsam halbkreisförmig abgerundet und am Außenrand häutig gesäumt. Bei den Männchen sind sie gewöhnlich rotbraun mit leichter Schwärzung an Schultern und um das Schildchen. Bei den Weibchen sind die Flügeldecken strohfarben mit schwarzer, markanter und sehr variabler Zeichnung. Mulsant beschrieb auf Grund der Flügeldeckenzeichnung für die Weibchen acht verschiedene Varianten. Im typischen Fall sind mindestens die Flügeldeckennaht, die Schultern und ein rechteckiges Gebiet um das Schildchen herum dunkel. Die Flügeldecken sind überall sehr lang, aber nicht dicht behaart, und ohne Borstenhaare am Flügeldeckenrand. Die Flügeldecken weisen Punktstreifen auf, auch die Intervalle sind punktiert, außerdem teilweise gerunzelt. Das Schildchen ist groß, schwarz und halbkreisförmig.
Lebensraum
Man findet den Käfer an den Ähren von Getreide und anderen Gräsern während deren Blütezeit. Sie fressen die Staubbeutel. Nachts verkriechen sie sich in den Boden. Die Larven bevorzugen sandige Böden und ernähren sich von den Graswurzeln. In südlichen Ländern können sie vor allem in Weizenfeldern schädlich werden.
Anisoplia villosa ♀
Lebensweise

Ende Juli legt das befruchtete Weibchen ungefähr 35 Eier im Boden ab und stirbt bald darauf. Die Larven (Engerlinge) ernähren sich von kleineren Wurzeln und Pflanzenresten und wachsen bis zu ungefähr 50 Millimeter heran. Sie überwintern zwei Mal und verpuppen sich im Frühjahr des dritten Jahres. Im Norden Europas benötigen sie für ihre Entwicklung vier Jahre. Die adulten Käfer sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber. Sie fliegen in der Dämmerung warmer Nächte von Ende Juni bis in den Juli hinein in teilweise großen Schwärmen. Zwei Drittel der fliegenden Tiere sind Männchen. Die Käfer ernähren sich von Blättern und Blüten.

Quellenangabe
Wikipedia