Verbreitung
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Die Käfer sind in Europa weit verbreitet. |
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Merkmale |
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Schwarze Moderkäfer sind mit 22 - 32 mm
Länge die größte Kurzflüglerart Mitteleuropas. Der Käfer ist
komplett mattschwarz gefärbt, der Körper ist sehr dicht
punktförmig strukturiert und schwarz behaart. Der Hinterrand des
fünften freiliegenden Hinterleibssegmentes hat auf der Oberseite
einen feinen hellen Hautsaum. Die Schienen (Tibien) der
Vorderbeine tragen am Außenrand vor der Spitze Dornen. Die
häutigen Flügel (Alae) sind ausgebildet.
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Die Larve ist schlank, nach hinten verschmälert, mit ziemlich
großem, rundlich viereckigem Kopf und viergliedrigen Fühlern,
an denen das erste Glied klein, das dritte etwas kleiner als das
zweite, unterhalb der Spitze mit einem Supplementair-Glied
versehen, das vierte klein und zugespitzt ist. Der Vorderrand
des Kopfes ist gezähnelt. Die Mandibeln sind groß und
sichelförmig. Die Maxillen sind zylindrisch und mit kleinem,
zugespitztem Fortsatz und viergliedrigen Tastern, mit kürzerem
und breiterem erstem, gleich großem zweitem und drittem und
kleinem, kegelförmigem viertem Glied. Die Unterlippe ist
verkehrt kegelförmig, mit abgesetzter, zugespitzter Zunge und
zweigliedrígen Tastern, deren zweites Glied kürzer und
kegelförmig ist. Der Prothorax ist etwas schmäler als der Kopf,
viereckig, um die Hälfte breiter als lang und seitlich gerundet.
Meso- und Metathorax sind wieder etwas breiter. Der Hinterleib
verschmälert sich allmählich. Die Beine sind kurz, die Schienen
bedornt und die Krallen einfach. Die Anhänge an der Spitze des
Hinterleibes sind dreigliedrig. Die Puppe hat am Vorderrand des
Halsschildes einen Kranz von zwölf Borsten.
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Lebensraum |
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Sie treten in verschiedenen Lebensräumen, bevorzugt jedoch in
feuchten Wäldern und deren Rändern und Auen, aber auch in
Gärten, auf Heiden und manchmal auch an Trockenhängen auf. Sie
leben dort unter Totholz, Steinen, in der Bodenstreu und auf
Wegen.
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Lebensweise |
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Die Schwarzen Moderkäfer ernähren sich
räuberisch. Bei drohender Gefahr spreizen die Tiere ihre
Mandibeln, mit denen sie kräftig zubeißen können, und strecken
den Hinterleib nach vorne, was der Einschüchterung der Angreifer
dient. Sie können mit ihren weißen sackförmigen Wehrdrüsen am
Hinterleibsende auch ein übelriechendes Sekret absondern. Die
Larven führen eine ähnliche Lebensweise wie die adulten Käfer.
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Der Moderkäfer jagt vor allem bei Nacht und ernährt sich von
wirbellosen Tieren wie Würmer und Asseln sowie Aas. Die Beute
wird mit den Kiefern zerkleinert und zusammen mit den
Vorderbeinen zu einer großen weichen Pille (Bolus) gedreht.
Diese Pille wird immer wieder gekaut bis sich ein wäßriger
brauner Nahrungsbrei gebildet hat, der dann abgeschluckt wird.
Die Larven sind auch fleischfressend und weisen ein ähnliches
Freßverhalten auf wie die Erwachsenen.
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Das Weibchen legt die Eier innerhalb von zwei bis drei Wochen
nach der ersten Paarung. Die Eier sind etwa 4 mm lang, weiß
gefärbt und weisen ein dunkel getöntes Band auf. Die Eier werden
meist unter Moos, Steinen, Kuhdung oder unter Laub abgelegt,
dort wo auch feuchte Bedingungen herrschen. In der Regel erfolgt
die Eiablage im Herbst. Nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Larven.
Die Larven sind von einer weißen Farbe und haben einen
strohfarbenen Kopf. Sie leben zum größten Teil in Erdhöhlen und
weisen mit ihren gut entwickelten Kiefern das gleiche
Freßverhalten auf wie die Erwachsenen. Wenn die Larven bedroht
werden, dann heben auch sie wie die Erwachsenen ihr langes
Abdomen an und spreizen weit die Mandibeln. Die Larven
durchlaufen drei Stadien des Wachstums. Im letzten
Entwicklungsstadium weisen sie schon eine Körperlänge von etwa
20 - 26 mm auf. In etwa 150 Tagen verpuppen sich die Larven.
Nach etwa 35 Tagen verlassen sie als Erwachsene die Puppe und
haben die endgültige Färbung der Erwachsenen angenommen. Die
Flügel sind noch nicht unter den Flügeldecken ordentlich
entfaltet. Die vollständige Entfaltung bzw. Ausbildung der
Flügel dauert mehrere Stunden. Die Erwachsenen können einen
zweiten Winter überleben, einige von ihnen halten in Erdhöhlen
Winterschlaf, während andere aktiv bleiben.
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Quellenangabe |
Wikipedia |
Tierdoku |
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