Verbreitung
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Die Art ist in ganz Europa außer in Skandinavien verbreitet. In
Mitteleuropa findet man im Norden nur die schwarze Form, im
Süden vermischt sich die Nominatform mit der braunen Variation. |
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Merkmale |
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Der Schwertlilienrüssler hat eine kugelförmige bis kurzovale
Gestalt. Wie bei fast allen Gattungen der Unterfamilie
Ceutorhynchinae ist die über der Bauchplatte der Mittelbrust
liegende Chitinplatte seitlich nach oben gezogen und von oben
sichtbar, wo die hinteren Außenecken des Halsschilds auf die
Basis der Flügeldecken stoßen. |
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Der Körper ist schwarz, die Fühler gelbrot, die Keule
angedunkelt. Kopf, Halsschildseite und Unterseite sind beim
Weibchen spärlich, beim Männchen umfangreicher gelblichgrau bis
ockergelb beschuppt. Bei der Variation salviae ist die gesamte
Oberseite dicht einheitlich ockerfarben bis braun beschuppt. |
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Der Rüssel ist mittellang, dünn und mäßig nach unten gebogen. Er
kann in eine Vertiefung zwischen den weit voneinander getrennten
Vorderhüften eingelegt werden. |
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Der Halsschild ist breiter als lang und nach vorn bis auf fast
Kopfbreite glockenförmig verengt. Die Vorderrandkante ist
einfach. Die Halsschildbasis ist nach hinten zum Schildchen hin
dreieckig erweitert. Der Halsschild ist dicht runzelig
punktiert. Er hat eine deutliche längs verlaufende glänzende
Mittelrinne. |
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Die Flügeldecken sind punktiert gestreift. Die Streifen sind
unbeschuppt, die Zwischenräume flach, beinahe reihig beschuppt.
Hinter dem Schildchen sind die Flügel eingedrückt. |
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Die Beine sind kräftig. Wie der Gattungsname Mononychus aussagt,
trägt das Klauenglied der Tarsen nur eine Klaue. Dies stellt
eine große Ausnahme innerhalb der Käfer dar. |
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Lebensraum |
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Der vier bis fünf Millimeter große Käfer ist auf der
Sumpf-Schwertlilie oft häufig anzutreffen. |
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Lebensweise
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Die feuchtigkeitsliebende Art findet man an
sumpfigen und schlammigen Ufern, in feuchten Bach- und
Flussauen, in Sümpfen und Brüchen, gelegentlich auch in Gärten,
fast ausschließlich auf den Wirtspflanzen. |
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Die Käfer bringen pro Jahr nur eine Generation hervor. Das
Weibchen legt die Eier fast ausschließlich in die jungen Früchte
der Sumpf-Schwertlilie ab. Gelegentlich werden auch andere
Iris-Arten für die Eiablage benutzt. Als Fraßpflanze dagegen
werden häufiger andere Pflanzenarten als die Sumpf-Schwertlilie
genutzt. |
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Die erwachsenen Käfer überwintern. Sie schwärmen im Mai oder
Juni, wenn die Schwertlilien blühen. Sie suchen die Blütenstände
ihrer Wirtspflanzen auf. Bei Sonne sind sie sehr lebhaft und
benagen verschiedene Blütenteile. Auch die jungen Früchte werden
benagt, indem die Käfer sie mit dem Rüssel anstechen. Häufig
sitzen diese Fraßlöcher gereiht neben den Längsnähten, die die
drei Kammern der Kapselfrüchte verbinden. Diese Nähte sind
wulstig erhaben und ermöglichen den Käfern durch Aufreiten einen
festen Halt. Die Pflanzen reagieren auf die Verletzung durch die
Fraßlöcher damit, dass sie einen klebrigen Saft abscheiden.
Dieser versiegelt die Fraßlöcher. An der Oberfläche verhärtet
sich der Saft und färbt sich dabei dunkel, so dass die Öffnung
des Fraßganges als dunkelbrauner Punkt sichtbar wird. |
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Nach der Paarung beginnt die Eiablage, die sich von Juli an über
einen längeren Zeitraum erstreckt. Zur Eiablage wird die dicke
fleischige Fruchtwand mit dem Rüssel ganz durchbohrt und die
darunter wie in Geldrollen angeordneten flachen Samen angenagt.
Die Eier werden anschließend mit der ausstülpbaren Legeröhre in
die Samen abgelegt. Das Loch für die Eiablage verschließt sich
schnell, sodass die Eier sich gut geschützt entwickeln können.
In eine Frucht können mehrere Eier abgelegt werden. Die
Gesamtzahl der abgelegten Eier ist vergleichsweise gering. Das
Loch für die Eiablage ist äußerlich nicht von einem Fraßloch
unterscheidbar. |
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Die beinlosen weißen Larven entwickeln sich rasch. Noch vor der
Reifung der Samen kann man befallene Samen an deren vorzeitigen
Bräunung erkennen. Gegen Ende ihrer Entwicklung hat die Larve
auch die benachbarten Samen angefressen. Häufig werden die Samen
bis auf einen Ring ausgefressen. Die Puppenwiege erstreckt sich
über gewöhnlich drei benachbarte Samen. Der mittlere ist
ringförmig, die beiden angrenzenden napfförmig ausgefressen.
Bald finden sich von früh gelegten Eiern bereits geschlüpfte
Käfer sowie von später abgelegten Eiern Puppen und auch noch
Larven gleichzeitig in den Früchten. |
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Der geschlüpfte Käfer färbt in der Puppenwiege schnell aus. Etwa
zu dem Zeitpunkt, in dem die Früchte der Schwertlilien gelb
werden (Spätsommer), beginnen die ersten Käfer die Puppenwiege
zu verlassen. Spätestens wenn die Früchte aufplatzen und die
reifen Samen frei setzen, haben alle Käfer sich ein Loch ins
Freie genagt und die Frucht verlassen. Danach sieht man die
Tiere zunehmend seltener. Sie überwintern im Bodenstreu. |
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Quellenangabe |
Wikipedia |
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