Systematik
Gattung: Mononychus
Art: weisspunktierter schwertlilienrüssler
weitere Namen: Irisrüssler
wissenschaftlicher Name: Mononychus punctumalbum (Herbst, 1784)
rote Liste: N [nicht gefährdet]
Flugzeit:
Jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Verbreitung

Die Art ist in ganz Europa außer in Skandinavien verbreitet. In Mitteleuropa findet man im Norden nur die schwarze Form, im Süden vermischt sich die Nominatform mit der braunen Variation.

Merkmale

Der Schwertlilienrüssler hat eine kugelförmige bis kurzovale Gestalt. Wie bei fast allen Gattungen der Unterfamilie Ceutorhynchinae ist die über der Bauchplatte der Mittelbrust liegende Chitinplatte seitlich nach oben gezogen und von oben sichtbar, wo die hinteren Außenecken des Halsschilds auf die Basis der Flügeldecken stoßen.

Der Körper ist schwarz, die Fühler gelbrot, die Keule angedunkelt. Kopf, Halsschildseite und Unterseite sind beim Weibchen spärlich, beim Männchen umfangreicher gelblichgrau bis ockergelb beschuppt. Bei der Variation salviae ist die gesamte Oberseite dicht einheitlich ockerfarben bis braun beschuppt.
Der Rüssel ist mittellang, dünn und mäßig nach unten gebogen. Er kann in eine Vertiefung zwischen den weit voneinander getrennten Vorderhüften eingelegt werden.
Der Halsschild ist breiter als lang und nach vorn bis auf fast Kopfbreite glockenförmig verengt. Die Vorderrandkante ist einfach. Die Halsschildbasis ist nach hinten zum Schildchen hin dreieckig erweitert. Der Halsschild ist dicht runzelig punktiert. Er hat eine deutliche längs verlaufende glänzende Mittelrinne.
Die Flügeldecken sind punktiert gestreift. Die Streifen sind unbeschuppt, die Zwischenräume flach, beinahe reihig beschuppt. Hinter dem Schildchen sind die Flügel eingedrückt.
Die Beine sind kräftig. Wie der Gattungsname Mononychus aussagt, trägt das Klauenglied der Tarsen nur eine Klaue. Dies stellt eine große Ausnahme innerhalb der Käfer dar.

Lebensraum
Der vier bis fünf Millimeter große Käfer ist auf der Sumpf-Schwertlilie oft häufig anzutreffen.
Lebensweise

Die feuchtigkeitsliebende Art findet man an sumpfigen und schlammigen Ufern, in feuchten Bach- und Flussauen, in Sümpfen und Brüchen, gelegentlich auch in Gärten, fast ausschließlich auf den Wirtspflanzen.

Die Käfer bringen pro Jahr nur eine Generation hervor. Das Weibchen legt die Eier fast ausschließlich in die jungen Früchte der Sumpf-Schwertlilie ab. Gelegentlich werden auch andere Iris-Arten für die Eiablage benutzt. Als Fraßpflanze dagegen werden häufiger andere Pflanzenarten als die Sumpf-Schwertlilie genutzt.
Die erwachsenen Käfer überwintern. Sie schwärmen im Mai oder Juni, wenn die Schwertlilien blühen. Sie suchen die Blütenstände ihrer Wirtspflanzen auf. Bei Sonne sind sie sehr lebhaft und benagen verschiedene Blütenteile. Auch die jungen Früchte werden benagt, indem die Käfer sie mit dem Rüssel anstechen. Häufig sitzen diese Fraßlöcher gereiht neben den Längsnähten, die die drei Kammern der Kapselfrüchte verbinden. Diese Nähte sind wulstig erhaben und ermöglichen den Käfern durch Aufreiten einen festen Halt. Die Pflanzen reagieren auf die Verletzung durch die Fraßlöcher damit, dass sie einen klebrigen Saft abscheiden. Dieser versiegelt die Fraßlöcher. An der Oberfläche verhärtet sich der Saft und färbt sich dabei dunkel, so dass die Öffnung des Fraßganges als dunkelbrauner Punkt sichtbar wird.
Nach der Paarung beginnt die Eiablage, die sich von Juli an über einen längeren Zeitraum erstreckt. Zur Eiablage wird die dicke fleischige Fruchtwand mit dem Rüssel ganz durchbohrt und die darunter wie in Geldrollen angeordneten flachen Samen angenagt. Die Eier werden anschließend mit der ausstülpbaren Legeröhre in die Samen abgelegt. Das Loch für die Eiablage verschließt sich schnell, sodass die Eier sich gut geschützt entwickeln können. In eine Frucht können mehrere Eier abgelegt werden. Die Gesamtzahl der abgelegten Eier ist vergleichsweise gering. Das Loch für die Eiablage ist äußerlich nicht von einem Fraßloch unterscheidbar.
Die beinlosen weißen Larven entwickeln sich rasch. Noch vor der Reifung der Samen kann man befallene Samen an deren vorzeitigen Bräunung erkennen. Gegen Ende ihrer Entwicklung hat die Larve auch die benachbarten Samen angefressen. Häufig werden die Samen bis auf einen Ring ausgefressen. Die Puppenwiege erstreckt sich über gewöhnlich drei benachbarte Samen. Der mittlere ist ringförmig, die beiden angrenzenden napfförmig ausgefressen. Bald finden sich von früh gelegten Eiern bereits geschlüpfte Käfer sowie von später abgelegten Eiern Puppen und auch noch Larven gleichzeitig in den Früchten.
Der geschlüpfte Käfer färbt in der Puppenwiege schnell aus. Etwa zu dem Zeitpunkt, in dem die Früchte der Schwertlilien gelb werden (Spätsommer), beginnen die ersten Käfer die Puppenwiege zu verlassen. Spätestens wenn die Früchte aufplatzen und die reifen Samen frei setzen, haben alle Käfer sich ein Loch ins Freie genagt und die Frucht verlassen. Danach sieht man die Tiere zunehmend seltener. Sie überwintern im Bodenstreu.
Quellenangabe
Wikipedia