Systematik  
Gattung: Brachytron
Art: früher schilfjäger
weitere deutsche Namen: Kleine Mosaikjungfer
wissenschaftlicher Name: Brachytron pratense (O.F.Müller, 1764)
rote Liste: II [stark gefährdet]
 
Flugzeit:
Jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Verbreitung

Das Areal des Frühen Schilfjägers ist weitgehend auf Europa beschränkt, das geschlossene Verbreitungsgebiet umfasst hauptsächlich Mittel- und Osteuropa. Im Westen erreicht die Art in Portugal zwar den Atlantik, allerdings sind die west- und südeuropäischen Populationen recht vereinzelt und häufig als isoliert zu werten. Im Norden werden Irland, England, Dänemark, Südschweden und das südliche Finnland erreicht. Die Vertikalverbreitung beschränkt sich in Mitteleuropa hauptsächlich auf die Ebenen, auf dem Balkan werden passende Gewässer allerdings auch auf Plateaus in mittleren Berglagen besiedelt und sogar Fundorte bis 1400 m erreicht.

Merkmale

Der Frühe Schilfjäger erreicht Flügelspannweiten von sieben bis acht Zentimetern und eine Gesamtlänge von knapp sechs Zentimetern. Der Brustabschnitt (Thorax) der robust gebauten Tiere ist grünlich-gelb mit schwarzer Zeichnung, der Hinterleib (Abdomen) schwarz mit einer blauen Zeichnung bei den Männchen und einer gelbgrünen bei den Weibchen. Auffällig ist die Behaarung des Thorax und der vorderen Abdominalsegmente, weshalb die Art im Englischen auch als "Hairy Dragonfly" bezeichnet wird. Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit der Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta), die jedoch nur zwei gelbgrüne Streifen auf den Seiten des Thorax hat und deren Flugzeit von jener des Frühen Schilfjägers praktisch völlig getrennt ist.

 

Brachytron pratense ♀

Die Paarung wird im Flug eingeleitet und findet ebenfalls hier oder auf dem Boden statt. Zur Eiablage setzt sich das Weibchen ohne Begleitung des Männchens waagerecht auf aufgeweichte, schwimmende oder angefaulte Pflanzenteile, in die sie die Eier einsticht; lebendes Pflanzenmaterial wird nur sehr selten verwendet. Die Entwicklungsgewässer der Art haben häufig eine ausgeprägte, besonnte Flachwasserzone, die meist mit Röhricht (v.a. Schilf und Rohrglanzgras) bestanden ist. Der Frühe Schilfjäger ist eine der wenigen Libellenarten, die sich auch in brackigem Wasser entwickeln kann.
Die Larven leben in der Vegetation der Gewässer, gerne in Wurzelwerk und submers verzweigten Pflanzen, wobei sie sich gerne dicht an längliche Strukturen schmiegen. Sie brauchen für ihre Entwicklung in der Regel drei Jahre. Bei Behelligung stellen sich die Larven tot.
Lebensraum

Die Art kann man an stehenden und langsam fließenden Gewässern antreffen, wobei die Männchen meistens in geringer Höhe über dem Wasserspiegel durch hochwüchsige Wasserpflanzengürtel fliegen und sich dort an die Pflanzen setzen.

 
Flugzeit

Der Frühe Schilfjäger ist mit die erste Großlibelle, die im Frühling erscheint. Die Emergenzperiode kann in Mitteleuropa bereits Ende April einsetzen, in Südeuropa sogar schon Ende März. Die Flugzeit des Frühen Schilfjägers liegt entsprechend zwischen Mai und Juli.

Quellenangabe
Wikipedia