Systematik
Unterfamilie Schillerfalter (Apaturinae)
Art: kleiner schillerfalter
wissenschaftlicher Name Apatura ilia (Denis & Schiffermüller, 1775)
rote Liste: II [stark gefährdet]
Flugzeit:
Jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Verbreitung

Der Kleine Schillerfalter ist verbreitet in Nordportugal (Minho), Nordspanien (Kantabrisches Gebirge, und Provinzen Huesca und Katalonien). Weiterhin von den Pyrenäen bis nach Lettland, auf dem Balkan, in Nordwest-Griechenland. Die Art fehlt im westlichen Norddeutschland, Polen, Fennoskandinavien, Großbritannien und Süditalien. Er ist in Höhen zwischen 300 und 1300 Metern über dem Meeresspiegel anzutreffen.

Merkmale

Der Kleine Schillerfalter ähnelt dem Großen Schillerfalter (Apatura iris) sowie dem in Südosteuropa vorkommenden Östlichen Schillerfalter (Apatura metis). Auf der Flügeloberseite haben alle drei Arten schillernde Strukturfarben. Der Kleine Schillerfalter erreicht eine Flügelspannweite von 55 - 60 mm. Der Größenunterschied zum Großen Schillerfalter ist so gering, dass er meist erst auffällt, wenn die Tiere unmittelbar nebeneinander sitzen. Beide Arten kommen oft gemeinsam an denselben Standorten vor und sitzen mitunter sehr dicht beieinander wenn sie an Pfützen oder Kot Mineralien aufsaugen.

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Färbung und Musterung der Flügelunterseiten, die sich beim Kleinen Schillerfalter wenig kontrastreich zeigen. Beim Großen Schillerfalter hat die gesamte Unterseite eine kräftig kontrastierende kastanienbraun-weiße Färbung, mit weißem Keil auf der Hinterflügelunterseite, beim Kleinen Schillerfalter ist sie dagegen eher verwaschen mit einer gelbbraunen Tönung. Am Außenrand der Vorderflügel-Oberseite trägt der Kleine Schillerfalter einen großen rötlichen Ring, der dem Großen Schillerfalter fehlt. Zudem sind die Vorderflügel des Kleinen Schillerfalters auch proportional etwas kürzer und laufen weniger spitz zu. Während beim Kleinen Schillerfalter die Spitze des Fühlerkolbens mindestens zu einem Viertel gelbbraun gefärbt ist, betrifft dies beim Großen Schillerfalter allenfalls die äußerste Fühlerspitze.
Lebensraum
Zum Lebensraum des Kleinen Schillerfalters zählen Lichtungen, Schneisen und Ziehwege in Laubwäldern, an deren Rändern die Futterpflanzen wachsen, jedoch auch bewaldete Flusstäler, insbesondere Flussufer mit Vorkommen der Silberweide Salix alba.
Flugzeit

Der Kleine Schillerfalter fliegt in ein bis zwei Generationen von Ende Mai bis Juli und von Juli oder August bis September. In Deutschland wird eine zweite Generation nur unter sehr günstigen klimatischen Bedingungen gebildet.

 
Lebensweise
Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier auf der Blattoberseite der Futterpflanze ab. Die frisch abgelegten Eier sind gräulich gefärbt und nehmen kurz darauf die Farbe des Espenblattes an. Die Raupen sind durch ihre Tarnfärbung nur sehr schwer zu finden. Bei der Eiablage spielen in jüngster Zeit auch Schwarz-Pappel-Hybriden und Balsam-Pappel-Hybriden zunehmend eine Rolle. Die Einschätzung aber, dass der Anbau dieser nicht einheimischen, schnellwüchsigeren Hybridpappeln zu einer Artgefährdung führen würde, da die Weibchen bei der Eiablage solche nicht von heimischen Arten unterscheiden, die Raupen jedoch nicht in der Lage wären die dickeren und härteren Blätter zu fressen, trifft nach Ebert nicht zu. "Schwarz-Pappeln und Kanadische Hybridpappeln unterscheiden sich nicht hinsichtlich der mechanischen Beschaffenheit der Blätter. Selbst die Balsam-Pappel-Hybriden, die tatsächlich lederartig dicke Blätter aufweisen, werden nicht nur reichlich belegt, sondern eignen sich, wenigstens bis zu einem gewissen Grad, auch als Raupennahrung".
Zur Überwinterung nehmen die Raupen die Graufärbung der Rinde an und verbergen sich in groben Rindenritzen. Hans-Josef Weidemann berichtet auch von Überwinterungen an den Zweigspitzen, wobei sich die Raupen an der zweiten oder dritten Knospe anschmiegen. Allerdings ist der Anteil von ausgetrockneten "Knospenüberwinterern" recht hoch.
Die Männchen des Kleinen Schillerfalters werden an stark riechenden Substanzen angetroffen. Dazu zählen Exkremente (Hundekot, Pferdeäpfel) oder Aas, aus welchen er die zur Erreichung der Fortpflanzungsfähigkeit benötigten Mineralien saugt. Die Weibchen suchen dagegen nach kohlenhydrathaltiger Nahrung. Man kann sie am "Honigtau" von Blattläusen finden oder an überreifen Früchten.
Quellenangabe
Wikipedia