Systematik
Unterfamilie: Triaena
Art: Pfeileule
weitere deutsche Namen: Schleheneule
wissenschaftlicher Name Acronicta (Triaena) psi (Linnaeus, 1758)
rote Liste: N [nicht gefährdet]
Flugzeit:
Jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Verbreitung

Die Tiere sind praktisch in ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme von West- und Nordskandinavien und der nördlichsten Teil des europäischen Russland. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich weiter durch Sibirien bis in den Russischen Fernen Osten und Nordchina. Sie kommen außerdem in Nordafrika, dem Nahen Osten (Israel, Jordanien und Libanon) vor, in Zypern, Kleinasien, dem Kaukasusgebiet, Nordiran und Zentralasien vor.

Merkmale

Die Falter haben eine Flügelspannweite von 37 - 44 mm. Die Vorderflügel sind in der Grundfarbe hellgrau, selten graubraun bis dunkelgrau gefärbt, meist aber grau mit schwarzer Überstäubung. Sehr charakteristisch sind deutlich ausgeprägter Wurzelstrich und tornaler Strich. Innere und äußere Querlinie sind deutlich und doppelt schwarz gezeichnet. Dagegen ist der Mittelschatten nur am Hinter- und Vorderrand des Vorderflügels gut zu sehen. Die Saumlinie ist kaum zu sehen. Die Fransen sind weiß bis hellgrau mit schmalen, interneuralen Strichen. Ringmakel und Nierenmakel sind deutlich zu sehen im Bereich des kurzen, schwarz gezeichneten Zwischenmakelstrichs. Die Hinterflügel des Männchens sind weiß mit dunkelgrauer Zeichnung der Äderung, vor allem der distalen Anteile. Die Hinterflügel des Weibchens sind dagegen hellgrau am Ansatz, und dunkler werdend zum Außenrand. Mittlere Querlinie und Diskalfleck sind nur undeutlich entwickelt. Die Saumlinie ist dagegen schwarz, die Fransen hellgrau mit schmalen interneuralen Strichen. Die Unterseite von Vorder- und Hinterflügel ist grau, wobei der Vorderflügel meist etwas dunkler ist. Auf der Unterseite von Vorder- und Hinterflügel ist die mittlere Querlinie und der Diskalfleck entwickelt; allerdings ist die mittlere Querlinie auf dem Hinterflügel nur schwach gezeichnet. Kopf und Thorax sind individuell unterschiedlich hell- bis dunkelgrau gefärbt. Die Falter von Acronicta psi können anhand äußerer Merkmale nicht sicher von den beiden ähnlichen Arten Acronicta tridens und Acronicta cuspis unterschieden werden.

Das flachkegelförmige Ei ist weiß mit einem schwarzen Mikopylfleck. Die Oberfläche weist schwache Längsrippen auf. Es sind drei orangefarbene Keilflecke vorhanden.
Die Raupen werden ca. 38 Millimeter lang. Sie sind schwarz und haben am Rücken ein breites und dominantes gelbes (junge Tiere) oder weißes (alte Tiere) Rückenband. Daneben tragen sie eine weißlich graue Seitenbinde und zwischen den beiden Bändern immer paarweise auf jedem Segment angeordnete rote bis orangene Querstriche. Am Rücken des vierten Segmentes ist ein auffällig hoher, schwarzer und behaarter Fortsatz erkennbar. Am elften Segment findet sich ein weiterer, deutlich kleinerer, und kegelförmiger Zapfen, der schwarze und vorne gelb gefärbt ist. Die Raupen haben viele weiße und am Rücken vereinzelte sehr lange, schwarze Haare.
Die Puppe ist rotbraun mit einem kegelartig abgestumpften Kremaster, der kreisförmig mit kurzen, gebogenen, dornartigen Borsten besetzt ist
Lebensraum
Sie leben in Buschlandschaften, Laubwäldern, Waldrändern, in Steppen, Parks und in Gärten. In den Alpen steigt sie bis auf 1600 m über NN an
Jungraupe
Lebensweise
Die Pfeileule bildet in Mitteleuropa jährlich zwei sich z. T. etwas überlappende Generationen, deren Falter von Mai bis Juni und von Juli bis August fliegen. In Baden-Württemberg fliegen einige Falter auch schon im April, einige noch im September. In Israel sind die beiden Generationen dagegen sehr deutlich getrennt. Die Falter der ersten Generation fliegen von Februar bis April, die Falter der zweiten Generation im September und Oktober[
Die Falter sind nachtaktiv und lassen sich in der Nacht leicht durch künstliche Lichtquellen locken. Sie besuchen Blüten; beobachtet wurde ein Blütenbesuch an Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii). Sie kommen auch an den Köder.
Die Raupen ernähren sich polyphag von den Blättern von Laubbäumen wie Birken (Betula), Erlen (Alnus), Eichen (Quercus), Weiden (Salix), Pappeln (Populus), Linden (Tilia), Ulmen (Ulmus), Hainbuchen (Carpinus), Birnen (Pyrus), Prunus, Äpfel (Malus) und Mehlbeeren (Sorbus). Ebert et al. (1997) geben noch weitere Laubbaumarten sowie einige Sträucher folgender Gattungen an: Buchen (Fagus), Hasel (Corylus), Zierquitten (Chaenomeles), Weißdorne (Crataegus), Felsenbirnen (Amelanchier), Rosen (Rosa) und Rhus.
Die Raupen leben häufig auf großen Bäumen, aber nicht in der Krone, sondern auf Ästen, die weit herabhängen oder Stockaustrieben. Sie sind tagaktiv und leben wenig versteckt frei auf den Blättern. Sie verpuppen sich in einem festen Kokon an oder unter Rinde, im Stammbereich, an morschem Holz oder am Boden. Die Puppe überwintert.
Quellenangabe
Wikipedia