Verbreitung
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Die Tiere sind praktisch in ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme
von West- und Nordskandinavien und der nördlichsten Teil des
europäischen Russland. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich
weiter durch Sibirien bis in den Russischen Fernen Osten und
Nordchina. Sie kommen außerdem in Nordafrika, dem Nahen Osten
(Israel, Jordanien und Libanon) vor, in Zypern, Kleinasien, dem
Kaukasusgebiet, Nordiran und Zentralasien vor. |
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Merkmale |
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Die Falter haben eine Flügelspannweite von 37 - 44 mm. Die
Vorderflügel sind in der Grundfarbe hellgrau, selten graubraun
bis dunkelgrau gefärbt, meist aber grau mit schwarzer
Überstäubung. Sehr charakteristisch sind deutlich ausgeprägter
Wurzelstrich und tornaler Strich. Innere und äußere Querlinie
sind deutlich und doppelt schwarz gezeichnet. Dagegen ist der
Mittelschatten nur am Hinter- und Vorderrand des Vorderflügels
gut zu sehen. Die Saumlinie ist kaum zu sehen. Die Fransen sind
weiß bis hellgrau mit schmalen, interneuralen Strichen.
Ringmakel und Nierenmakel sind deutlich zu sehen im Bereich des
kurzen, schwarz gezeichneten Zwischenmakelstrichs. Die
Hinterflügel des Männchens sind weiß mit dunkelgrauer Zeichnung
der Äderung, vor allem der distalen Anteile. Die Hinterflügel
des Weibchens sind dagegen hellgrau am Ansatz, und dunkler
werdend zum Außenrand. Mittlere Querlinie und Diskalfleck sind
nur undeutlich entwickelt. Die Saumlinie ist dagegen schwarz,
die Fransen hellgrau mit schmalen interneuralen Strichen. Die
Unterseite von Vorder- und Hinterflügel ist grau, wobei der
Vorderflügel meist etwas dunkler ist. Auf der Unterseite von
Vorder- und Hinterflügel ist die mittlere Querlinie und der
Diskalfleck entwickelt; allerdings ist die mittlere Querlinie
auf dem Hinterflügel nur schwach gezeichnet. Kopf und Thorax
sind individuell unterschiedlich hell- bis dunkelgrau gefärbt.
Die Falter von Acronicta psi können anhand äußerer
Merkmale nicht sicher von den beiden ähnlichen Arten
Acronicta tridens und Acronicta cuspis unterschieden
werden. |
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Das flachkegelförmige Ei ist weiß mit einem schwarzen
Mikopylfleck. Die Oberfläche weist schwache Längsrippen auf. Es
sind drei orangefarbene Keilflecke vorhanden. |
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Die Raupen
werden ca. 38 Millimeter lang. Sie sind schwarz und haben am
Rücken ein breites und dominantes gelbes (junge Tiere) oder
weißes (alte Tiere) Rückenband. Daneben tragen sie eine
weißlich graue Seitenbinde und zwischen den beiden Bändern
immer paarweise auf jedem Segment angeordnete rote bis
orangene Querstriche. Am Rücken des vierten Segmentes ist
ein auffällig hoher, schwarzer und behaarter Fortsatz
erkennbar. Am elften Segment findet sich ein weiterer,
deutlich kleinerer, und kegelförmiger Zapfen, der schwarze
und vorne gelb gefärbt ist. Die Raupen haben viele weiße und
am Rücken vereinzelte sehr lange, schwarze Haare. |
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Die Puppe
ist rotbraun mit einem kegelartig abgestumpften Kremaster,
der kreisförmig mit kurzen, gebogenen, dornartigen Borsten
besetzt ist |
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Lebensraum
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Sie leben in Buschlandschaften, Laubwäldern, Waldrändern, in
Steppen, Parks und in Gärten. In den Alpen steigt sie bis auf
1600 m über NN an |
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Jungraupe |
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Lebensweise |
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Die Pfeileule bildet in Mitteleuropa jährlich zwei sich z. T.
etwas überlappende Generationen, deren Falter von Mai bis Juni
und von Juli bis August fliegen. In Baden-Württemberg fliegen
einige Falter auch schon im April, einige noch im September. In
Israel sind die beiden Generationen dagegen sehr deutlich
getrennt. Die Falter der ersten Generation fliegen von Februar
bis April, die Falter der zweiten Generation im September und
Oktober[ |
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Die Falter sind nachtaktiv und lassen sich in der Nacht leicht
durch künstliche Lichtquellen locken. Sie besuchen Blüten;
beobachtet wurde ein Blütenbesuch an Schmetterlingsflieder
(Buddleja davidii). Sie kommen auch an den Köder.
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Die Raupen ernähren sich polyphag von den Blättern von
Laubbäumen wie Birken (Betula), Erlen (Alnus), Eichen (Quercus),
Weiden (Salix), Pappeln (Populus), Linden (Tilia), Ulmen
(Ulmus), Hainbuchen (Carpinus), Birnen (Pyrus), Prunus, Äpfel
(Malus) und Mehlbeeren (Sorbus). Ebert et al. (1997) geben noch
weitere Laubbaumarten sowie einige Sträucher folgender Gattungen
an: Buchen (Fagus), Hasel (Corylus), Zierquitten (Chaenomeles),
Weißdorne (Crataegus), Felsenbirnen (Amelanchier), Rosen (Rosa)
und Rhus. |
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Die Raupen leben häufig auf großen Bäumen, aber nicht in der
Krone, sondern auf Ästen, die weit herabhängen oder
Stockaustrieben. Sie sind tagaktiv und leben wenig versteckt
frei auf den Blättern. Sie verpuppen sich in einem festen Kokon
an oder unter Rinde, im Stammbereich, an morschem Holz oder am
Boden. Die Puppe überwintert.
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Quellenangabe |
Wikipedia |
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