Verbreitung
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Der Breitgebänderte Staudenspanner hat ein großes
Verbreitungsgebiet, das fast ganz Europa bis zum Ural umfasst.
Lediglich auf der Iberischen Halbinsel sind die Vorkommen
fleckenhaft isoliert. Auch auf der Balkanhalbinsel gibt es
einige Gebiete, in der die Art bisher nicht nachgewiesen ist.
Die Nordgrenze verläuft in Fennoskandien in Nordschweden und
Nordfinnland. Ausgenommen sind auch die nördlichsten Teile
Russlands und einige Gebiete Russlands nordwestlich des
Kaspischen Meeres. In Nordafrika (Ostalgerien und Tunesien) gibt
es ein kleineres Vorkommen, das allerdings einer separaten
Unterart angehört (Idaea aversata indeviata Prout, 1935).
Außerhalb Europas zieht sich das Verbreitungsgebiet über
fleckenhafte Vorkommen in der Nordtürkei bis zum Kaukasus, von
dort weiter über Zentralasien, Sibirien und Nordostchina bis
nach Japan. Die Vorkommen in Japan werden jedoch als eigene
Unterart betrachtet (Idaea aversata japonica Inoue, 1955).
Bemerkenswert ist ein kleines, isoliertes Vorkommen in der
Südtürkei. |
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In Mitteleuropa kommt die Art von Seehöhe bis 1500 m Höhe vor,
in Südeuropa bis 1700 m und in der Türkei und den
Zentralasiatischen Gebirgen bis 2200 m Höhe. |
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Lebensweise |
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Idaea aversata bildet
je nach Standort eine bis drei Generationen pro Jahr aus. In
Nordeuropa und in den Gebirgslagen Mitteleuropas (etwa über
600 m) wird nur eine Generation gebildet, deren Falter von
Juni bis August fliegen. In Südeuropa und in günstigen bzw.
tieferen Lagen Mitteleuropas werden in der Regel zwei sich
überlappende Generationen gebildet, deren Falter von Mai bis
September fliegen. In Ausnahmefällen und unter besonders
günstigen Umständen kann sich noch eine partielle dritte
Generation entwickeln, deren Falter bis Ende Oktober
fliegen. Die Falter ruhen tagsüber in der Vegetation oder
sitzen an Bäumen und Mauern. Sie sind nachtaktiv und fliegen
künstliche Lichtquellen an. Sie saugen Nektar an den Blüten
von Gräsern z. B. Gewöhnliche Sumpfbinse (Eleocharis
palustris) und an Sommerflieder (Buddleja) und kommen auch
zum Köder. Aus den Pheromonbestandteilen wurden verschiedene
Acetate von Alkenen isoliert. |
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Die Raupen leben polyphag an vertrockneten Blättern von Pflanzen
der Krautschicht und Laubhölzern, unter anderem an Heidelbeere
(Vaccinium myrtillus), Besenheide (Calluna vulgaris), Erlen
(Alnus), Einjährigem Rispengras (Poa annua), Gewöhnlichem
Löwenzahn (Taraxacum officinale), Wegerichen (Plantago),
Wachtelweizen (Melampyrum), Waldreben (Clematis), Ginster
(Genista), Besenginster (Cytisus scoparius), Gewöhnlicher
Vogelmiere (Stellaria media), Labkräutern (Galium),
Vergissmeinnicht (Myosotis), Primeln (Primula), Haseln
(Corylus), Echter Nelkenwurz (Geum urbanum), Bach-Nelkenwurz
(Geum rivale), Poterium, Johannisbeeren (Ribes),
Vogelknöterichen (Polygonum aviculare) und Ampfer (Rumex). In
der Zucht wurden auch Blütenkätzchen von Echter Trauerweide
(Salix babylonica), sowie Wiesensalbei (Salvia pratensis),
Tataren-Heckenkirsche (Lonicera tatarica), Weißdornen
(Crataegus), Schlehdorn (Prunus spinosa), Birken (Betula) und
Marien-Glockenblumen (Campanula medium) gefressen. Die
Raupenentwicklung verläuft stark asynchron. Die Raupe
überwintert.
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Merkmale |
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Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 23 - 31 mm. Die
zweite Generation ist mit 20 mm Flügelspannweite meist deutlich
kleiner. Die Flügel sind in der Grundfarbe weißlichgelb bis
ockergelb gefärbt. Es kommen auch Exemplare mit einem
orangeroten Ton in der Färbung vor, die die Tendenz zum
Melanismus haben. Die Zeichnungselemente heben sich durch die
dunkelbraune Färbung meist deutlich ab und sind scharf
gezeichnet. Auf den Vorderflügeln sind drei, auf den
Hinterflügeln zwei Querlinien vorhanden. Bei manchen Exemplare
ist noch die Wellenlinie als dunkler Schatten erkennbar. Die
äußere Querlinie biegt nahe dem Vorderrand meist mit einem
deutlichen Winkel nach außen ab. Bei manchen Exemplaren ist der
Bereich zwischen mittlerer und äußerer Querlinie dunkelbraun
ausgefüllt. Da diese Form bei den verwandten Arten nicht
vorkommt, sind solche Exemplare immer eindeutig als Idaea
aversata zu erkennen. Die Diskalflecke sind klein und
unscheinbar, sie können auch fehlen. Sie liegen auf den
Vorderflügeln saumwärts der mittleren Querlinie, auf den
Hinterflügeln wurzelwärts. Am Außenrand liegen kleine
Saumpunkte, die stark ausgelängt und fast eine schmale Randlinie
bilden können. |
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Das Ei ist oval mit schwachen Oberflächenstrukturen. Es ist
zunächst gelblich-rötlich gefärbt, wird später etwas dunkler
und bekommt rote Flecken. Kurz vor dem Schlüpfen der
Eiraupen färbt es sich dunkelbraun mit hellen Flecken. |
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Die Raupe hat einen gedrungenen Körper, sein Durchmesser
verringert sich zum Vorderende hin ein wenig. Sie ist meist
graubraun mit starken Einschnürungen. Auf den vier mittleren
Segmenten sind helle Rautenflecke entwickelt. Die Bauchseite
ist meist heller gefärbt. Auffallend ist der verhältnismäßig
kleine Kopf.
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Die Puppe misst 8,5 - 9,8 mm in der Länge und 2,8 - 3,3 mm
im Durchmesser. Sie ist braun gefärbt, jedoch nur wenig
glänzend, die Flügelscheiden sind grünlich. Der
zungenförmige Kremaster besitzt geschwungene Seiten. Das
Ende ist von oben gesehen gerundet, von der Seite eher spitz
zulaufend. Dorsal verläuft an seiner Basis eine Querrinne.
Die vier Paar hakenförmigen Borsten sind alle in etwa gleich
lang und deutlich kürzer als der Kremaster selber. |
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Lebensraum |
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Zum Lebensraum des Breitgebänderten Staudenspanners zählen
Laub- und Mischwälder, Waldränder, Heckenreihen, Gärten und
Parks, überall dort wo Falllaub nicht entfernt wird. Er ist
fast überall recht häufig. |
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Quellenangabe |
Wikipedia |
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