Verbreitung
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Die Art ist in
ganz Europa außer in Fennoskandinavien verbreitet, das
Verbreitungsgebiet der Unterart M. m. monochroaria schließt sich
nach Osten an und reicht vom Schwarzmeergebiet über Kleinasien
und den Kaukasus bis zu den mittelasiatischen Gebirgen. |
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Merkmale |
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Der
unscheinbar graubraun gefärbte Falter hat eine Flügelspannweite
zwischen vierzehn und achtzehn Millimetern. Die Flügelspannweite
des Weibchens kann fast 20 Millimeter erreichen, die des
Männchens bleibt darunter. Mit den Worten „Murina tota, absque
maculis fasciisque“, also „ganz mausfarben, ohne Flecken und
Bänder“ beschrieb der österreichische Naturforscher Scopoli die
Art unter dem Namen Phalaena murinata zum ersten Mal. Die Falter
sind einfarbig, die Männchen kräftiger graubraun, die Weibchen
blasser gefärbt. Weißlichgraue Exemplare werden als forma
cinerearia Staudinger bezeichnet. Schwärzliche Exemplare bilden
die Form forma cyparissaria Mann. Auch die Flügeladern heben
sich farblich kaum ab. Scopoli schreibt weiter: „Seticornis,
pulchella, oculis fuscis“. Die Fühler sind also fadenförmig, die
Augen dunkel. Das in der nüchternen Beschreibung auffallende
Wort „pulchella“ (hübsch), bezieht sich vielleicht auf den
seidenen Glanz, der frisch geschlüpfte Tiere auszeichnet. |
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Die Eier sind
blassgelb bis cremefarben, oval, 0,55 mal 0,41 mal 0,26
Millimeter groß, mit glatter Oberfläche. Frisch geschlüpfte
Raupen sind weiß mit einer dunklen Kopfkapsel. Die Raupen werden
bis dreizehn Millimeter lang. Der Körper ist gedrungen, im
letzten Raupenstadium graurosa mit unterschiedlich starker
schwarzer Zeichnung. Er trägt gelblichweiß beborstete blassrote
Warzen. Die Raupe weist eine unregelmäßige orangefarbene oder
gelblichrosa Längslinie auf, die knapp unter den Atemöffnungen
verläuft (Substigmatallinie). Die Unterseite der Tiere ist grau,
der Kopf ist braun mit schwarzer Zeichnung. |
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Lebensweise
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Die Falter sind tagaktiv und lieben die
Sonne. Nächtliches Auftreten an Lichtquellen ist darauf
zurückzuführen, dass die Tiere durch das Licht geweckt werden.
Die Falter fliegen leicht auf und setzen sich häufig für kurze
Zeit. Die Art ruht gewöhnlich mit zur Seite ausgebreiteten
Flügeln, wobei die Vorderflügel die Hinterflügel fast völlig
bedecken. Sie fliegen häufig gesellig, jedoch in der Regel nur
in Beständen der Zypressenwolfsmilch oder der Mandelblättrigen
Wolfsmilch. Sie saugen Nektar nicht nur an den Nahrungspflanzen,
sondern auch an Gewöhnlichem Liguster (Ligustrum vulgare),
Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare), Pastinak (Pastinaca
sativa), Möhre (Daucus carota), Feld-Mannstreu (Eryngium
campestre), Gemeiner Schafgarbe (Achillea millefolium),
Breitblättrigem Thymian (Thymus pulegioides), Oregano (Origanum
vulgare) und anderen. |
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Flugzeit |
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Nach Koch bildet die Art zwei Generationen
mit den Flugzeiten von Ende April bis Ende Juni für die erste
Generation und von Mitte Juli bis Anfang September für die
zweite Generation. Die Flugzeiten streuen entsprechend den
verschiedenen Höhenlagen und Anzahlen von Generationen und
zeigen kein einheitliches Bild. Die Falter leben nur etwa zwei
Wochen. In der Oberrheinebene fliegt die erste Generation
zwischen Anfang April bis Ende Juni. Eine zweite,
individuenschwache Generation entwickelt sich im Juli, eine
dritte im August. Es finden sich jedoch bis in den September
hinein Tiere. Auch Raupen lassen sich von Mai bis September
finden. Bergmann bemerkt, dass die Generationenfolge
unregelmäßig und witterungsbedingt ist, wobei sich beide
Generationen überschneiden und durchmischen. Die Puppen können
zweimal überwintern. Er bezeichnet den Wolfsmilchspanner als
Leitart von dürftigen Beständen der Zypressen-Wolfsmilch an
sonnigen, trockenen Kalkgeröllhängen der Warmtrockengebiete des
Flach- und Hügellandes. |
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Lebensraum
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Sie ist in Mitteleuropa von der Ebene bis zur montanen Stufe an
sonnigen Hängen, auf trockenen Heiden, Wiesen, an Waldrändern,
in warmen Täler, gerne in Weinberggebieten zu finden. In
gemäßigten Zonen dringt sie nur am Rand breiter Wege, die
ganztägig besonnt sind, in den Wald vor. In wärmeren Regionen
kommt sie nur in höheren Lagen vor. In Spanien wird als
Lebensraum lichte Laub- und Nadelwälder angegeben. Kleinflächig
ist die Art an das Vorkommen der Nahrungspflanzen gebunden.
Beispielsweise fehlt im Zentrum des Nordschwarzwaldes die
Zypressenwolfsmilch und damit der Falter völlig. Intensive
Landwirtschaft drängt die Pflanze und damit den Schmetterling
zurück. |
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Quellenangabe |
Wikipedia |
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