Systematik
Unterfamilie: Scopulini
Art: Marmorierter kleinspanner
weitere Namen: Sandgrauer Heide-Kleinspanner, Sandgrauer Grasheiden-Kleinspanner
wissenschaftlicher Name Scopula immorata (Linnaeus, 1758)
rote Liste: N [nicht gefährdet]
Flugzeit:
Jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Merkmale

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 23 - 27 mm ♂ bzw. 22 - 26 Millimeter ♀. Die zweite Generation ist mit 19 bis 25 Millimeter kleiner.

Die Grundfarbe variiert von weißlich, gelblich bis zu grau. Die Zeichnungselemente sind dagegen unterschiedlich braun. Die Grundfarbe ist abhängig von der Temperatur und der Feuchtigkeit während der Puppenentwicklung. Tiere, die sich unter kalten Bedingungen verpuppten, ergaben fast rein graue Falter. Dagegen ergeben unter wärmeren Bedingungen gehaltene Tiere Falter mit gelblicher Grundfarbe. Die Zeichnungselemente bestehen aus gezackten Querlinien, die sich nur bei kontrastreichen Tieren einigermaßen als innere Querlinie, Mittelbinde und äußere Querlinie anzusprechen sind. Bei vielen Exemplare sind die Querlinien jedoch so unregelmäßig, dass sie den Faltern zusammen mit den grauen Zeichnungselementen ein "marmoriertes" Aussehen verleihen. Davon ist sicher auch der Artname immorata abgeleitet. Bei manchen Tieren sind diese Linien auch heller gerahmt. Falter, bei denen Grundfarbe und Farbe der Zeichnungselemente fast übereinstimmen sind fast einheitlich braun oder grau gefärbt. Die Querlinien sind dann nur noch die helleren Rahmungen der Linien etwas angedeutet. Die Wellenlinie kann durch graue Dreiecksflecken oder auch durch nicht zusammenhängende Flecken markiert sein. Die Saumlinie ist braun, die Fransen sind häufig abwechselnd hell und dunkel gefärbt. Diskalflecke fehlen auf den Vorderflügeln generell, können aber auf den Hinterflügeln vorhanden sein, meist sind diese jedoch klein und unscheinbar.
Lebensweise
Die Art ist gewöhnlich bivoltin; d. h. es werden zwei Generationen pro Jahr gebildet. Im Norden des Verbreitungsgebietes und in höheren Lagen wird dagegen nur eine Generation gebildet. Im ersten Fall fliegen die Falter von Mitte Mai bis Anfang Juli und von Ende Juli bis Ende August. In besonders günstigen Regionen erscheinen die Falter auch schon Ende April. Wird nur eine Generation gebildet, erscheinen die Falter Mitte Juni und fliegen bis Ende Juli. Die Falter fliegen gelegentlich auch am Tage, ruhen jedoch meist in der Vegetation, können aber leicht aufgescheucht werden. Die Hauptaktivität ist kurz nach Sonnenaufgang und kurz nach Sonnenuntergang. Blütenbesuch wurde bisher nur an Breitblättrigem Thymian (Thymus pulegioides) beobachtet. Sie werden von künstlichen Lichtquellen angezogen.
Die Eier werden an die Raupennahrungspflanzen abgelegt. Beobachtet wurde dies an Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum). Raupen wurden gefunden an: Breitblättrigem Thymian (Thymus pulegioides), Oregano (Origanum vulgare), Artemisia (Artemisia), Besenheide (Calluna vulgaris), Habichtskräutern(Hieracium), Gewöhnlicher Pechnelke (Lychnis viscaria), Breitwegerich (Plantago major), Gartengeißblatt (Lonicera caprifolium), Vogelknöterichen (Polygonum), Heidekräuter (Erica), Sand-Thymian (Thymus serpyllum), Gemeiner Schafgarbe (Achillea millefolium) und Gewöhnlichem Löwenzahn (Taraxacum officinale). Sie fressen in erster Linie jedoch welkes Pflanzenmaterial. Wir die Raupe gestört nimmt sie eine eigentümliche Form ein, die an ein Fragezeichen erinnert. Die Raupe überwintert und verpuppt sich im Frühjahr.
Verbreitung

Der Marmorierte Kleinspanner hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet, das von der Iberischen Halbinsel im Westen, über Mittel-, Nord- und Osteuropa, Kleinasien, Zentralasien bis in den Fernen Osten reicht. Allerdings sind viele Vorkommen isoliert und unzusammenhängend. Die Art ist daher eher selten und nur lokal etwas häufiger.

Lebensraum
Die Art kommt in warmen, trockenen, aber auch feuchten Habitaten vor. Sie bevorzugt unkultiviertes Land, blütenreiche Magerwiesen, Halbtrockenrasen, Heidelandschaften, Steppen, Waldrändern, Lichtungen und Schneisen. Aber auch in Gärten, alte Streuobstwiesen, Sand- und Kiesgruben wurde die Art beobachtet.
Quellenangabe
Wikipedia