Verbreitung
|
|
Es wird vermutet, dass die Art historisch in Ostafrika
verbreitet war und ihre Ausbreitung durch den Menschen erfolgte.
Die Grüne Reiswanze ist nun weltweit in den Tropen und Subtropen
verbreitet und tritt als Neozoon auch im gesamten Mittelmeerraum
auf. Sie wird regelmäßig mit dem Transport landwirtschaftlicher
Früchte nach Europa eingeschleppt, zum Beispiel nach
Großbritannien. Seit 1979 breitet sie sich in Deutschland
aus. Im Oberrheingraben hat sich die Art in den 2010er Jahren
etabliert und ist sehr häufig zu beobachten. Die zunehmend
klimatisch wärmeren Bedingungen begünstigen sie, ihr
Verbreitungsgebiet in Europa nach Norden und Osten weiter
auszudehnen, so nach Ungarn. |
|
|
drittes Nymphenstadium |
|
Merkmale |
|
Die Wanzen werden 11,5 bis 16,5 Millimeter lang. Sie sehen der
Grünen Stinkwanze (Palomena prasina) ähnlich und haben ebenso
eine einheitliche grüne Körpergrundfarbe. Ihnen fehlt jedoch die
schwarze Punktierung am Körper und die Flügelmembrane ist blass
gefärbt. Sie tragen außerdem drei bis fünf weiße Punkte entlang
des Vorderrandes des Schildchens (Scutellum), die nach außen auf
jeder Seite durch einen dunklen Punkt flankiert werden. Bei
manchen Individuen ist der Kopf und der Vorderrand des Pronotums
cremefarben. |
|
Die Färbung der Art ist sehr variabel. Neun Farbmorphen sind
bekannt, die sich von vier Färbungsgrundtypen ableiten, die sich
im Anteil oranger Farbe unterscheiden. Die häufigste, einfarbig
grüne Morphe wird als Forma smaragdula bezeichnet. Bei Forma
aurantiaca ist die grüne Farbe vollständig durch Orange, Gelb
oder seltener Rosa ersetzt. Das Vorkommen der Farbmorphen
variiert stark mit den Verbreitungsgebieten. So treten die
meisten Farbmorphen z.B. in Japan auf, wo aber die Forma
aurantiaca nur etwa bei einem von 5000 Individuen vertreten
wird. Auch die Nymphen sind variabel gefärbt und verändern ihre
Färbung mit jedem Stadium sehr stark. |
|
|
|
|
Lebensweise |
|
Die Grüne Reiswanze ernährt sich polyphag von vielen
verschiedenen Pflanzen und ist von Arten aus mehr als 30
Pflanzenfamilien nachgewiesen. Sie gilt in ihrem natürlichen
Verbreitungsgebiet als wirtschaftlich wichtiger Schädling in der
Landwirtschaft. Dies vor allem, weil sie beim Saugen an den
Pflanzen Pilzkrankheiten überträgt. Die Früchte weisen dann
dunkle Flecken um die Einstichstellen auf, junge Früchte sterben
in der Regel ab. In den Tropen tritt die Art das ganze Jahr über
auf. Im Norden ihrer Verbreitung legt sie im Winter eine
Diapause ein, während der sich die Körperfarbe der Imagines
braun oder rotbraun verfärbt. Im Frühjahr nimmt sie dann wieder
ihre ursprüngliche Färbung an. Sie kann unter günstigen
Bedingungen pro Jahr bis zu vier Generationen ausbilden. |
|
Die Weibchen beginnen drei bis vier Wochen nach der Häutung zur
Imago mit der Eiablage. Sie legen in der Regel jeweils ein
Gelege mit 30 bis 130 weißen bis hellgelben, fassförmigen Eiern
auf einmal ab, nicht selten legt das Weibchen aber auch zwei
hintereinander ab. Insgesamt legt ein Weibchen in ihrem Leben im
Durchschnitt 260 Eier ab. Die Eiablage erfolgt auf der
Blattunterseite im oberen Bereich der Nahrungspflanzen. Die
Nymphen schlüpfen je nach Temperaturbedingungen nach ca. fünf
Tagen bis drei Wochen aus den kurz vor dem Schlupf rosa
verfärbten Eiern. Im ersten Stadium leben sie gesellig und
fressen nicht. Nach etwa drei Tagen häuten sie sich und beginnen
sodann mit dem Saugen an den Pflanzen. Die nächste Häutung
erfolgt nach etwa fünf Tagen, die übrigen Stadien dauern etwa
eine Woche, bis sie sich nach durchschnittlich acht Tagen vom
fünften Stadium zur Imago häuten. |
|
|
fünftes Nymphenstadium |
|
Die Grüne Reiswanze wird unter anderen von der Raupenfliege
Trichopoda pennipes aus der Familie Tachinidae parasitiert.
Diese legt ein Ei auf der Wanze ab. Die geschlüpfte Fliegenlarve
ist ein Parasitoid. Sie bohrt sich in das Innere der Wanze, wo
sie sich weiterentwickelt, was letztendlich zum Tod ihres
Wirtstieres führt. Zu den Eiparasitoiden von Nezara viridula
gehört die Hautflügler-Gattung Trissolcus. |
|
Quellenangabe |
Wikipedia |
|