Verbreitung |
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Die Tiere sind in großen Teilen der Paläarktis verbreitet. Sie
leben in der Mittelmeerregion, südlich bis Nordafrika, fehlen
aber in Afrika südlich der Sahara und auf den Kanarischen
Inseln. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich östlich über
Zentralasien bis in den Westen Sibiriens, in den Norden Chinas
und nach Pakistan. |
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Merkmale |
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Die Gemeine Feuerwanze erreicht eine Körperlänge von 6,5 - 12
mm. Ihr Körperumriss ist oval, die Oberseite flach, die
Unterseite gewölbt. Der recht dicke Kopf ist kaum länger als
breit und in Aufsicht vor den Augen dreieckig, ohne Ocellen. An
den recht kurzen und dicken, viergliedrigen Fühlern ist das
dritte Glied kürzer als das zweite und das vierte. Der
Halsschild (Pronotum) ist trapezförmig, seine Seiten
scharfkantig oder schwielig verdickt. |
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Die Art ist durch ihre markante Färbung und Zeichnung fast
unverwechselbar. Der Kopf und die Fühler sind schwarz gefärbt.
Der Halsschild ist am Rand rot, in der Mitte trägt er einen
annähernd rechteckigen, schwarzen Fleck, der oft in einen
größeren vorderen und zwei kleinere hintere Teilflecke aufgelöst
ist. Der (bei den vorwiegend kurzflügligen Tieren nicht
abgesetzte) Clavus der Hemielytren ist schwarz gefärbt. Ihr
Corium ist leuchtend rot, mit einem großen, kreisrunden
schwarzen Fleck in der Mitte, meist befindet sich außerdem ein
etwa dreieckiger, kleiner schwarzer Fleck weiter vorn und auch
die Spitze ist schwarz gefärbt. Das Schildchen (Scutellum) ist
schwarz. Am Hinterleib ist der schmale, etwas blattartige
aufgebogene Seitenrand (Connexivum) rot, in der Mitte ist er
schwarz gefärbt. Die Unterseite und die Beine sind schwarz. |
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Pyrrhocoris apterus beim Aussaugen einer Assel |
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Lebensweise |
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Die Art entwickelt sich über fünf Larvenstadien. Unter günstigen
Bedingungen, bei der Zucht im Labor, werden die ersten vier
Stadien in 10 - 14 Tagen durchlaufen, das fünfte benötigt
zusätzlich etwa 7 - 10 Tage. Im Freiland dauert die Entwicklung
aber erheblich länger. Die Entwicklung vom Ei bis zum imaginalen
Insekt benötigt hier etwa zwei bis drei Monate. Imaginale
Feuerwanzen leben etwa zwei Monate bis ein Jahr, gelegentlich
bis beinahe zwei Jahre lang. Begattete Weibchen legen ihre Eier
in kleinen Eigelegen aus etwa 40 - 80 Eiern in kleine, teilweise
selbst ausgescharrte Höhlungen im Boden ab. Das Weibchen bewacht
das Gelege einige Zeit. Die Tiere überwintern als Imagines.
Weibchen legen meist erst nach der Überwinterung, im April oder
Mai, Eier ab. In Mitteleuropa besitzt die Art also meist nur
eine Generation pro Jahr (univoltin). Die Diapause ist aber
fakultativ, in günstigen, warmen Jahren kommt eine partielle
zweite Generation vor. |
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Lebensraum |
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Die Tiere sind bodenlebend, steigen aber gelegentlich in die
Krautschicht oder an Baumstämmen auf. Sie sind
Pflanzensäftesauger und saugen an den herabgefallenen Samen.
Wichtigste Nahrungsquelle der Art in Europa sind Samen von
Linden-Arten (Tilia spp.). Daneben findet man sie an den Samen
von krautigen Malvengewächsen wie beispielsweise Hibiskus
(Hibiscus), Eibisch (Althaea) und Malven (Malva), die in großen
Teilen des Verbreitungsgebiets ihre Hauptnahrung sind. Eine
weitere, oft genutzte Nahrungsquelle sind Samen der aus Amerika
eingeführten Robinie (Robinia pseudoacacia), die zu den
Schmetterlingsblütlern gehört. Zahlreiche andere Angaben von
Wirtspflanzen beruhen auf seltenen Zufallsbeobachtungen oder
Notnahrung und gehören nicht zum normalen Nahrungsspektrum der
Art. Sie saugen gelegentlich wohl auch an Insekteneiern und
toten Insekten. Auch Kannibalismus ist dokumentiert, wobei vor
allem ältere Nymphen junge, frisch gehäutete aussaugen. |
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Quellenangabe |
Wikipedia |
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