Verbreitung
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Das holarktische Verbreitungsgebiet dieser Wanze reicht von den
Britischen Inseln über fast ganz Europa nach Osten bis Jakutien
und China. Darüber hinaus kommt die Art auch im Norden
Nordamerikas von Alaska nach Osten bis Québec und im Westen der
USA östlich bis Wyoming und in den Gebirgen bis in den Südwesten
der USA vor. In Europa fehlt sie nur im Nordwesten der
Britischen Inseln sowie im äußersten Norden. Alydus calcaratus
ist in Deutschland und in Österreich weit verbreitet und meist
nicht selten, sie fehlt jedoch weitgehend im nordwestdeutschen
Tiefland und tritt auch im Westen Mecklenburg-Vorpommerns nur
sehr vereinzelt auf. |
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Lebensweise |
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Alydus calcaratus ist wie alle Krummfühlerwanzen phytophag
(Pflanzen fressend). Die Imagines und die Nymphen saugen
überwiegend an heruntergefallenen Samen verschiedener
Hülsenfrüchtler (Fabaceae), vor allem von Arten der Gattungen
Sarothamnus, Cytisus, Genista und Ulex. Das Besaugen von
Wirbeltieraas und Kot wurde mehrfach beobachtet. Nach Schuster
ist die Überwinterung als Imago dokumentiert, in der
Waldsteppenregion Russlands überwintert die Art als Ei. In
Deutschland können Imagines frühestens ab Mitte oder Ende Juni
beobachtet werden. Die meisten Nachweise erfolgen Anfang August
bis Mitte September, letzte Beobachtungen im Oktober. Die Tiere
paaren sich von Juli bis September, Nymphen wurden von Mai bis
August nachgewiesen. In anderen Teilen Europas weicht die
Phänologie mindestens zum Teil deutlich ab. In der
Waldsteppenregion Russlands treten zwei Generationen von
Imagines auf, die erste ab Mitte Juni bis Mitte Juli, die zweite
ab Anfang oder Mitte August. |
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Die Angaben zur Lebensweise der Nymphen sind widersprüchlich.
Nach Schuster leben die Nymphen in Ameisennestern, nach einer
anderen Quelle wird das lediglich für möglich gehalten und von
Wachmann et al. gar nicht erwähnt. Wasmann konnte in den
Niederlanden keine Nymphen von Alydus calcaratus in
Ameisennestern nachweisen, fand jedoch Nymphen "in der
Nachbarschaft" der Nester von Formica rufibarbis. Die Art der
Beziehungen der Nymphen zu Ameisen ist nach wie vor unklar. |
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Lebensraum |
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Die Art besiedelt trockene und warme, offene Habitate und ist
zum Beispiel häufig in Heiden zu finden. Sie bewohnt hier vor
allem den Boden. |
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Merkmale |
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Der Rotrückige Irrwisch ist eine große, längliche und
überwiegend schwärzlich gefärbte Wanze. Die Tiere erreichen eine
Körperlänge von 10,0 - 12,0 mm. Der Kopf ist so breit wie das
Pronotum, die Hinterecken des Pronotums sind gerundet. Die
Hinterschenkel (Femora) der Männchen sind verdickt und weisen
auf der Unterseite mehrere kräftige Dornen auf. Wie bei allen
Arten der Familie haben die Fühler vier Segmente, von denen das
vierte gekrümmt ist. Der Körper ist schwärzlich, der Hinterleib
(Abdomen) zeigt oberseits in der Mitte ein leuchtend oranges
Feld, das jedoch nur im Flug sichtbar ist. |
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Die Nymphen zeigen ein ausgeprägtes Mimikry und sehen je nach
Alter Ameisen der Gattungen Lasius bzw. Formica sehr ähnlich. |
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Quellenangabe |
Wikipedia |
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