Systematik
Familie: Schmeißfliegen (Calliphoridae)
Art: Goldfliege
wissenschaftlicher Name Lucilia sericata (Meigen, 1826)
rote Liste: k.A.
Flugzeit:
Jan feb mÄr apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Verbreitung

Die Art ist überwiegend holarktisch verbreitet, sowohl in Eurasien wie auch in Nordamerika. Sie kommt in Südamerika und in Südafrika vor, hier aber eher inselartig, sie fehlt über weite Bereiche, so in der Karibik und im größten Teil Mittelamerikas. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert sowohl nach Australien wie nach Neuseeland eingeschleppt, wo sie heute von großer ökonomischer Bedeutung als Schädling in der Schafzucht ist. In Australien ist sie hingegen eher synanthrop verbreitet und von geringerer ökonomischer Bedeutung.

Merkmale
Die Fliegen erreichen eine Körperlänge von 5 - 11 mm und haben, wie alle verwandten Arten auch, einen goldgrün metallfarbigen Körper. Von ähnlich aussehenden, ebenfalls goldgrün metallischen Vertretern der Tachinidae und Muscidae unterscheiden das Vorhandensein einer Borstenreihe auf den Rumpfseiten (die hypopleuralen Setae) und das Fehlen des Postscutellums, eines Abschnitts auf der Oberseite des Rumpfs. Die Art ist von anderen ähnlich aussehenden Schmeißfliegen nur für Spezialisten, anhand mikroskopischer Merkmale im Labor, unterscheidbar. Wichtige Merkmale sind: Die Basicosta (ein kleiner Sklerit am Flügelgelenk, am Vorderrand der Flügel) ist gelb bis orangegelb gefärbt, die Palpen sind ebenfalls gelb, können aber zur Spitze hin verdunkelt sein. Das erste Glied der Antennengeißel ist drei- bis viermal so lang wie breit. Für eine sichere Unterscheidung ist die Ausbildung verschiedener Setae und die Form des männlichen Begattungsapparats (Aedeagus) zu vergleichen.
 
Lebensraum
Als Lebensraum bevorzugt die Goldfliege menschliche Siedlungsgebiete. Beobachten kann man die schillernde Fliege häufig auf faulenden Feststoffen (Fleisch- und Pflanzenreste), Exkrementen, aber auch auf Blüten, wo sie Nektar saugt. Flugzeit der Goldfliege ist von Juni bis September. Sie sind tagaktiv.
Lebensweise

Die Art kann, wie andere Lucilia-Arten, an Aas auftreten, wobei sie frische Kadaver bevorzugt. Obwohl sie nicht zu den dominanten Aas-Besiedlern unter den Fliegen zählt, besitzt sie wegen ihrer Häufigkeit in der menschlichen Umgebung (Synanthropie) eine gewisse Bedeutung in der forensischen Entomologie. Im Gegensatz zu den meisten Schmeißfliegen-Arten lebt die Art aber seltener an Aas, sondern ist sekundär, als temporärer Ektoparasit, auf Wunden von Wirbeltieren übergegangen, wo sich die Larve primär von absterbendem, nekrotischen Gewebe ernährt, aber bei Schafen von hier aus auch in gesundes Gewebe vordringen kann. Obwohl die Art gelegentlich auch an Aas auftritt, ist sie hier eher selten und wird von anderen Schmeißfliegen-Arten durch interspezifische Konkurrenz rasch verdrängt. Die Art ist, neben der ähnlichen und nahe verwandten Lucilia cuprea der wichtigste Erreger der Myiasis der Schafe. Die durch die Art ausgelöste Fliegenmadenkrankheit oder Myiasis ist ökonomisch bedeutsam in der Schafzucht, insbesondere in Regionen mit gemäßigtem Klima, wo die Art durch Verschleppung inzwischen weltweit auftritt. Es erscheint möglich, dass sie erst durch die Domestizierung und Zucht von Schafen durch den Menschen zur parasitischen Lebensweise übergegangen ist.

Die imaginalen Fliegen sind Blütenbesucher. Sie sind in Mitteleuropa teilweise wichtige Bestäuber bei der Familie der Doldenblütler.

Quellenangabe
Wikipedia
Lucilia cf. sericata