Systematik
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Art: Frühlings-Hungerblümchen (Artenkomplex)
wissenschaftlicher Name: Draba verna agg. (von Linné)
rote Liste: k.A.
Blütezeit:
Jan feb mär apr mai jun jul aug sep okt nov dez
Verbreitung
Die Art im weiteren Sinne ist in ganz Europa und Asien verbreitet. Die Verbreitung der Kleinarten ist noch ungenügend geklärt. Es scheint, als sei Draba spathulata ebenso in Eurasien verbreitet, während Draba praecox vom Mittelmeergebiet bis Innerasien und in Mitteleuropa vorkommt. Die Artengruppe des Frühlings-Hungerblümchens steigt in Graubünden bis 1600 Meter und im Kanton Wallis bis 2300 Meter Meereshöhe auf.
Merkmale
Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 2 - 25 cm. Der Stängel wächst meist aufrecht, ist unverzweigt, am Grund behaart und im oberen Teil kahl. Die Laubblätter sind sämtlich grundständig und rosettig angeordnet und verkehrt-eiförmig bis lanzettlich. Auf der Oberseite und am Rand besitzen sie verzweigte oder einfache Haare.
Die Blüten sitzen in einer zuerst dichten, später locker werdenden, armblütigen Traube. Die Kelchblätter besitzen anfangs wenige, einfache Haare, später verkahlen sie zunehmend. Sie sind breit eiförmig, grün, schmal weiß hautrandig und etwa 1,5 - 2,5 mm lang. Die Kronblätter sind meist weiß, selten auch etwas rötlich gefärbt, etwa 2 - 5 mm lang und zweispaltig. Die Fruchtstiele besitzen eine Länge von etwa 5 - 25 mm. Die Schötchen sind breit elliptisch bis fast kreisrund, kahl, 3 - 11 mm lang und stehen in der Regel aufrecht ab. Sie enthalten meist 15 bis 35 etwa 0,5 mm lange Samen.
Ökologie

Das Frühlings-Hungerblümchen ist ein Therophyt, eine winterannuelle Rosettenpflanze und ein Flachwurzler. Die Blüten sind unscheinbare „Nektar führende Scheibenblumen“. Der Insektenbesuch ist spärlich; Wildbienen kommen als Bestäuber vor. Selbstbestäubung ist dagegen häufig und wird durch Schließen der Blüten während der Nacht und bei Regen gefördert. Blütezeit ist vorwiegend von März bis Mai.

Die Windausbreitung der Samen erfolgt aufgrund des elastischen, nach der Blüte verlängerten Fruchtstängels und der als Windfang dienenden falschen Scheidewand der Schötchen. Die nur 0,01 mg schweren Samen verbreiten sich als Körnchenflieger, daneben als Regenschwemmlinge und als Tierstreuer.
Lebensraum

Das Frühlings-Hungerblümchen ist lichtliebend und wächst auf mageren, trockenen Standorten. Es bevorzugt sandige, kiesige, offene Bodenflächen an Wegrändern, in Kiesgruben, Steinbrüchen und auch in Äckern. Es kommt in Mitteleuropa vor allem vor in Gesellschaften der Klasse Sedo-Scleranthetea, kommt aber auch in Ackerunkrautgesellschaften etwa im Papaveretum argemone oder im Setario-Galinsogetum vor.

Quellenangabe
Wikipedia