Die Zypressen-Wolfsmilch ist in ganz Europa bis in die alpinen
Höhenstufen (bis 2300 Meter) verbreitet; teilweise ist sie auch
nach Asien vorgedrungen. In Deutschland, Österreich und der
Schweiz ist sie häufig anzutreffen. Aufgrund seiner
Fraßschutzgifte und seiner Fähigkeit zu klonaler Ausbreitung
kann dieser Wurzelkriechpionier auf Schaf- und
Pferde-Intensivweiden zur fast flächendeckenden Plage werden,
sofern ein „Nachmähen“ unterbleibt.
Merkmale
Diese bläulichgrüne, mehrjährige, krautige Pflanze erreicht
Wuchshöhen zwischen 15 und 50 cm und hat dicht beblätterte
Stängel. Es gibt an den Pflanzen meist zwei unterschiedlich
aussehende Formen von Trieben. Die nichtblühenden Triebe sind
tannenwedelartig "zypressenähnlich" aussehend, wovon sich der
Name ableitet. Die Blätter sind schmal linealisch, dünn, 1 - 3
cm lang und nur 2 - 3 mm breit.
Die Hauptdolde (Scheindolde) ist vielstrahlig; Hochblätter der
oberen Verzweigung sind nicht verwachsen, gelb und zuletzt rot.
Die Nektardrüsen sind halbmondförmig, zweihörnig, wachsgelb. Die
Kapselfrucht ist feinwarzig.
Alle Pflanzenteile sind durch den Milchsaft stark giftig. Die
Hauptwirkstoffe sind Diterpenester vom Ingenan-Typ, so genannte
Cyparissiasfaktoren. Sie wirken stark irritierend auf die Haut
und tumorpromovierend.
Lebensraum
Vorzugsweise wächst sie auf Kalk, Magerrasen, Schafweiden,
trockenen Abhängen und Felsen.