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In
Mitteleuropa gibt es keine andere Region, die auf so
engem Raum so reich an Besonderheiten ist, an
Zeugnissen einer mehrtausendjährigen,
außergewöhnlichen Naturgeschichte. Die Landschaft des
Mainzer Sandes entstand vor etwa 10.000 Jahren und ist
damit relativ jung. Durch den Flugsand, der aus dem
kiesigen Flussbett des Rheins ausgeblasen wurde,
bildeten sich Dünen. Durch das Aufkommen von Gehölzen
wurden diese festgelegt und damit war die Dünenbildung
im Wesentlichen abgeschlossen. |
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Die Landschaftsform, die hierbei entstand, ist sehr selten, da
es sich hierbei um Binnendünen handelt. Durch den lichten
Bewuchs und den Eingriff des Menschen, der immer wieder freie
Stellen schuf, konnten auch weiterhin Verlagerungen
stattfinden, sodass die jüngsten Dünenaufwehungen kaum älter
als etwa 50 Jahre sind. Und genau diese ständigen Umlagerungen
sind ein entscheidender ökologischer Faktor, der die
außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt bestimmt. |
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Seit 1939 ist das Gebiet auf nationaler Ebene als
Naturschutzgebiet ausgewiesen. 1997 wurde es um weitere
Flächen ergänzt. Außerdem gehört es zum Natura 2000 Netzwerk,
mit dem die europäische Staatengemeinschaft den Verlust der
biologischen Artenvielfalt stoppen will.
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Lange Zeit wurde der Große Sand als Weidefläche für Schafe und
Ziegen genutzt. Sie begrenzten die Verbuschung und förderten
somit die Verbreitung der Steppenvegetation. |
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Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert wurde das Gebiet als
Truppenübungsgelände genutzt. Anfangs von französischen, später
von preußischen und österreichischen Truppen. Bäume oder
größere Büsche wurden immer wieder entfernt, um für die
Artillerie freies Schussfeld zu erhalten.
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Später nutzten die Wehrmacht, und nach dem Zweiten Weltkrieg
auch französische und amerikanische Truppen den Sand als
Übungsplatz. Noch heute sind Teile des Mainzer Sandes
Übungsgelände der US-Truppen.
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Zweimal im Jahr wird Im Großen Sand eine Schafbeweidung
durchgeführt. Hierdurch wird auf natürliche Weise eine
Verbuschung der offenen Flächen vermieden. |
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Sand-Thymianblüte im August |
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