Die Pflanzenwespen oder
Sägewespen (Symphyta) sind eine der beiden traditionellen
Unterordnungen der Hautflügler (Hymenoptera) mit rund 9000
weltweit bekannten Arten. Im Gegensatz zu den weit
artenreicheren Taillenwespen (Apocrita) verfügen sie nicht über
den Hinterleibseinschnitt, die „Wespentaille“. Die
Pflanzenwespen bilden jedoch keine natürliche
Verwandtschaftsgruppe (Klade), sondern eine paraphyletische
Zusammenfassung der urtümlicheren Hautflügler. Sie sind
überwiegend Pflanzen- oder Nektarfresser; nur die knapp 90 Arten
der Familie Orussidae entwickeln sich als Parasitoide von Larven
anderer Insektenarten. Die Orussidae stellen die Schwestergruppe
der Taillenwespen dar und lassen sich als evolutionäres
Bindeglied zwischen den Unterordnungen ansehen.
Die Larven leben meist auf Pflanzen und ähneln den
Schmetterlingsraupen, man nennt sie auch „Afterraupen“. Die
zahlreichen Arten der Pflanzenwespen sind vor allem in den
gemäßigten Klimaregionen beheimatet. In Mitteleuropa kommen
etwa 800 Arten der Pflanzenwespen vor; zu ihnen zählen
zahlreiche als Schädlinge eingestufte Arten.
Die meisten Pflanzenwespen sind an bestimmte Wirtspflanzen
gebunden. Insbesondere die Ablage der Eier erfolgt bei der
Mehrzahl der Arten in das Pflanzengewebe.